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„Jamel rockt den Förster“ mit Sebastian Krumbiegel

Auch im Jahr 2023 spielen wieder bekannte deutsche Bands in dem kleinen Ort Jamel in der mecklenburgischen Provinz. Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr wieder deutlich mehr Publikum.

Von dpa
25. August 2023
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Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel beim Demokratiefestival „Jamel rockt den Förster“.

Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel beim Demokratiefestival „Jamel rockt den Förster“.

Foto: Bernd Wüstneck

Im Dorf Jamel bei Wismar hat mit dem Auftritt von „Die Prinzen“-Frontmann Sebastian Krumbiegel der musikalische Teil des Demokratiefestivals „Jamel rockt den Förster“ begonnen. „Wir sind heute da, um für Demokratie Flagge zu zeigen“, sagte der Musiker am Freitag in Jamel bevor er zu seinem ersten Song „Die Demokratie ist weiblich“ ansetzte.

Wie er nach dem Konzert klar machte, würde sich Krumbiegel auch von seinen Musikerkolleginnen und -kollegen mehr öffentliches Engagement wünschen, gerade von denen, die ein breiteres Publikum als er erreichen. „Wenn ich hier auftrete, dann weiß ich: Hey, hier in Jamel, da sind wir alle einer Meinung.“ Sich rauszuhalten sei nicht richtig. „Dann lässt man es geschehen“, sagte er auch mit Blick auf die starken Umfragewerte der AfD in Deutschland.

Vor dem ersten Ton ergriff die Schirmherrin und Landtagspräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Birgit Hesse (SPD), das Wort. „Dieses Festival steht nicht nur für Musik, sondern steht für eine besondere Haltung. Nämlich für Vielfalt und Respekt und für Toleranz“, sagte sie. In einer parallel veröffentlichten Mitteilung lobte sie die Organisatoren Birgit und Horst Lomeyer als „Menschen, die den Mut haben, sich gegen diejenigen zu stellen, die unsere demokratischen Werte ablehnen“.

Auch Krumbiegel setzt sich schon lange gegen Rassismus und für Zivilcourage ein und hat darüber auch ein Buch - „Courage zeigen“ - geschrieben. Für sein Engagement wurde er mit dem Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbands und dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.

Doppelt so viele Zuschauer wie im Vorjahr

Die Veranstalter erwarten am Freitag und Samstag je rund 3000 Gäste in dem kleinen Ort bei Wismar. Nach dem langsamen Hochlauf im Anschluss an die Pandemie-Pause wären das mehr als doppelt so viele Menschen wie im Vorjahr. Das Festival zieht regelmäßig große Namen der deutschen Musikszene an, die sich dem guten Zweck verschreiben.

Das Festival fand 2007 zum ersten Mal statt, um auf die starke Neonazi-Szene in dem Ort aufmerksam zu machen. Damit das Dorf nicht von Zuschauern überrannt wird, wird vorher nie mitgeteilt, welche Musiker erwartet werden.

Anders als in den Vorjahren gab es bereits am Freitag Vorkommnisse. Laut Mitteilung der Polizei in Wismar versuchten zwei Männer aus dem rechten Spektrum schon in der Nacht auf Freitag auf das Festivalgelände zu gelangen. Sie wurden vom Sicherheitsdienst entdeckt und des Geländes verwiesen. Zudem wurden Graffiti mit verfassungsfeindlichen Sprüchen entdeckt.

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