Wer anderen eine Grube gräbt - der lebt gefährlich. Davon können immer mehr Bauarbeiter ein Lied singen. Wie beim Kanalbau in Heerstedt. Beim Ortstermin vor einigen Wochen erzählt einer der Arbeiter von seinem Alltag. Von morgens bis abends buddeln er und seine Kollegen bei Wind und Wetter dafür, dass das Abwasser demnächst zur zentralen Kläranlage fließen kann. Ihr Arbeitsplatz liegt teilweise direkt auf der Bundesstraße, die durch den Ort führt. Der Verkehr fließt derweil einspurig an ihnen vorbei. Fließt? Von wegen: rauscht, würde es wohl besser treffen. „Manche Lkw-Fahrer machen sich einen Spaß daraus, mit 60 bis 70 Sachen so nah wie möglich an uns vorbeizudonnern“, sagt der Mann kopfschüttelnd. „Es wird immer schlimmer.“ Denken Sie einfach mal an diese kleine Geschichte, wenn Sie das nächste Mal warm und trocken vor einer Baustellenampel warten müssen. Sie werden sehen: Ihr Ärger verfliegt schneller als die Polizei erlaubt.