Hagen

Beschädigtes Fleth: Sandstedter wartet vergeblich auf Reparatur

Im Gemeinderat von Hagen mahnt Axel Harms aus Sandstedt immer wieder die Reparatur eines Fleths an. Umgeknickte Bäume haben die Böschung beschädigt. Nun macht er sich Sorgen um eine angrenzende Gasleitung. Die Verwaltung unternimmt nichts.

Am Fleth in der Sandstedter Mühlenstraße wurden im Februar 2022 zwei Birken umgeweht. Das sorgt für heute für Probleme.

Am Fleth in der Sandstedter Mühlenstraße wurden im Februar 2022 zwei Birken umgeweht. Das sorgt für heute für Probleme. Foto: Privat

Bei der jüngsten Gemeinderatsitzung von Hagen entschuldigte sich Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) fast schon dafür, dass sich das Gremium überhaupt getroffen habe. Denn die Tagesordnung war kurz, offenbar gibt es in Hagen derzeit nicht besonders viel zu besprechen. „Die Sitzung war dennoch notwendig, da wir die neu gewählten Ortsbrandmeister ernennen mussten“, sagte Wittenberg. Und so wurden die neu gewählten Feuerwehrchefs sowie ihre Stellvertreter auch einstimmig von den Gemeindevertretern in ihrem Amt bestätigt.

Nur ein Zuschauer kommt zum Gemeinderat

Gerade einmal ein Bürger war am Donnerstagabend zu der Sitzung ins Gasthaus Würger nach Uthlede gekommen. Und Axel Harms hatte tatsächlich mal wieder eine Frage an den Bürgermeister, die er nicht zum ersten Mal stellte - auf die er aber immer noch keine Antwort hat. „Wann wird das beschädigte Fleth an der Mühlenstraße in Sandstedt repariert?“ wollte der 63-Jährige wieder einmal wissen.

Aber von Anfang an: Vor etwas über einem Jahr hatte ein Sturm zwei Birken an dem Sielfleth umgeknickt. Die beschädigten Bäume wurden daraufhin entfernt - mitsamt Wurzelwerk und Erde. Seitdem bohren sich zwei große Löcher in die Uferböschung.

Nach dem Entfernen der umgeknickten Bäume ist die Uferböschung am Fleth in Sandstedt beschädigt.

Nach dem Entfernen der umgeknickten Bäume ist die Uferböschung am Fleth in Sandstedt beschädigt. Foto: Privat

„Das gefällt mir überhaupt nicht. Die Böschung wird immer weiter unterspült“, sagt Axel Harms, der selbst an der Mühlenstraße wohnt. Außerdem mache er sich Sorgen, dass eine Gasleitung, die in der Nähe im Boden verläuft, durch die Unterspülung beschädigt werden könnte.

Was Axel Harms besonders ärgert: Schon mehrfach hat er bei der Verwaltung wegen der beschädigten Uferböschung vorgesprochen. Doch passiert sei bisher nichts. „Das geht jetzt schon seit 13 Monaten so. Es kann doch einfach nicht sein, dass niemand etwas unternimmt“, sagt der Sandstedter verärgert.

Die Zuständigkeiten sind kompliziert

Verwaltung und Bürgermeister gaben sich bei der Gemeinderatssitzung nach dieser wiederholten Anfrage etwas kleinlaut. Immerhin: So einfach sei das Problem bedauerlicherweise nicht zu beheben, bekam Harms zu hören. Denn das Fleth und die Uferböschung gehörten nur in Teilen der Kommunen. Für einige Abschnitte sind Wasserverbände zuständig. Selbst die Verwaltung müsse in diesem Fall erst einmal klären, wer genau der Ansprechpartner sei. Man werde sich um das Thema kümmern.

Axel Harms hat allerdings wenig Verständnis dafür, dass das nicht schon längst geschehen ist. Denn diese Antwort höre er nicht zum ersten Mal, sagt er. „13 Monate und nichts passiert“, wiederholt er noch einmal verärgert.

Abstimmung ohne öffentliche Beratung

Weiteres Thema: Das neue Baugebiet Markenmoor in Wittstedt, auf dem neun Grundstücke für Neubauten geschaffen werden. Laut Tagesordnung sollten unter anderem eigentlich die Stellungnahmen eines erneuten Beteiligungsverfahren beraten und beschlossen werden. Doch zumindest zu der öffentlichen Beratung der Stellungnahmen kam es nicht - denn das hatten die Gemeinderäte bereits in einem nichtöffentlichen Teil vor der öffentlichen Sitzung erledigt. Im öffentlichen Teil wurden die Ergebnisse nur noch einstimmig abgenickt. In vielen Gemeinden ist es hingegen üblich, erst öffentlich zu tagen und danach zum nicht-öffentlichen Teil überzugehen.

Bürgermeister Andreas Wittenberg rechtfertigte dieses Vorgehen. „Bei den Verträgen gibt es immer auch nichtöffentliche Aspekte. Deswegen beraten wir erst nichtöffentlich, damit wir sie dann in öffentlicher Sitzung beschließen können“, argumentierte Wittenberg.

Jan Iven

Reporter

Jan Iven stammt aus Hamburg und ist seit 2023 bei der NORDSEE-ZEITUNG. Der Reporter hat Politik und Journalismus in Leipzig studiert. Unterwegs ist er vor allem in Beverstedt und Hagen. Als Norddeutscher liebt er die Schiffe, das Meer und den Hafen.

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