Alle Artikel zum Thema: Jörg Schulz

In Bremerhaven wirkte Frank Haller eher im Verborgenen. Aber für den ehemaligen Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) war der Bremer, der jetzt im Alter von 80 Jahren gestorben ist, entscheidend bei der Realisierung der Havenwelten.

Neubau oder Sanierung? Bei der Stadthalle will sich Oberbürgermeister Melf Grantz nicht festlegen, dafür findet er klare Worte zur AfD. Für das Schifffahrtsmuseum erwartet er ein Schicksalsjahr - und legt sich daher sogar mit dem Vorgänger an.

Die Verspätungen beim Bau des Hafentunnels haben dazu geführt, dass der Anteil der Hafenwirtschaft in Höhe von 15 Millionen Euro hinfällig geworden ist. Bremerhaven geriet damit unter Druck. Mit Folgen für den Steuerzahler.

An welchem Tisch schmeckt‘s am besten: Bei den Profisportlern, den Feuerwehrleuten oder doch den Freunden der Pfalz? Während die Antwort beim Bürger-Brunch eine Geschmacksfrage blieb, steht eins unumstritten fest: Die Teilnehmer haben Gutes bewirkt.

Sie erinnern an die engen Beziehungen zur Stadt Baltimore und an den Besuch des King of Rock ’n’ Roll 1958. Gleich zwei Bronzetafeln mit hohem symbolischen Wert sind aktuell nicht an ihrem angestammten Platz zu finden. Das soll sich schon bald ändern.

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum will sein Außengelände mit einem „Band der Schifffahrt“ inszenieren. Es soll dafür sorgen, künftig wieder mehr Besucher in das Nationalmuseum zu ziehen. An der Spitze des Hauses gibt es allerdings neue Probleme.

Gut geplant ist halb gewonnen? In Bremerhaven gilt das nur bedingt: Politik und Stadtverwaltung tun sich schwer mit langfristigen Konzepten. Auch externer Sachverstand ist nicht immer willkommen. Wie kommt das nur? Eine Spurensuche.

Die Stadt Bremerhaven will eine Stiftung gründen, deren einziges Ziel darin besteht, das maritime Erbe im Land Bremen zu erhalten: Historische Schiffe wie Baudenkmäler - in Bremerhaven und auch in Bremen. Details sollen heute bekannt gegeben werden.

Über Jahre hat Michael Teiser die Bremerhavener CDU beherrscht und geformt, Menschen dort gefördert oder auch weggebissen. Inzwischen hat der Übervater sich zurückgezogen. Aber sein Einfluss auf die Partei ist geblieben.

Jörg Schulz ist längst Pensionär, kümmert sich um die Enkel. Im Ruhestand ist der Ex-Oberbürgermeister allerdings nicht. Er mischt noch mit, in offiziellen Gremien und einflussreichen Zirkeln. Der „Macher“ ist gefragt. Und schaltet sich gern ein.

Oberbürgermeister können sich normalerweise direkt auf den Willen der Wähler berufen. In Bremerhaven kann Melf Grantz (SPD) das nicht - er wurde durchs Kommunalparlament gewählt. Grantz selbst würde das gerne ändern - wäre das der richtige Schritt?

Seit 1945 haben neun Oberbürgermeister die Geschicke der Stadt gelenkt: Von Dr. Helmuth Koch bis Melf Grantz. Sie unterschieden sich: sowohl im persönlichen Stil als auch in der Art, wie sie die Stadt geprägt haben.

Oberbürgermeister - das ist der Chef der Stadt. Stimmt. Doch ganz so einfach ist es in Bremerhaven nicht. Hier ist einiges anders. Was kann ein Stadtoberhaupt wie Melf Grantz entscheiden - und wo ist es von anderen abhängig?

Im November 2003 durfte der damalige Oberbürgermeister Jörg Schulz einen ICE der Deutschen Bahn auf den Namen „Bremerhaven“ taufen. Knapp 20 Jahre später ist der Zug immer noch im Einsatz. Doch jetzt fehlen Wagen.

Die Stadt sucht einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Ralf Meyer, der seinen „Zweitjob“ bei der Erlebnis abgeben soll. Auf den oder die „Neue“ warten 54 Mitarbeiter, Events wie die Sail und der Ausbau von Bremerhaven als Tourismus-Ziel.

Der OTB ist mausetot, und der Steuerzahler bleibt auf den Kosten eines langjährigen Rechtsstreits in Millionenhöhe sitzen, kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Das Hafenressort sieht das allerdings anders.

Mit dem Vorwurf, dass der Offshore-Terminal (OTB) durch Gerichtsverfahren kaputtgemacht worden ist, brachte Ex-OB Jörg Schulz Feuer in die Debatte. Er will Verbänden das Recht nehmen, „alles vor Gericht zu zerren“. Es gab aber nicht nur Zustimmung.

Die „Grönland“ ist das Prunkstück der Museumsflotte. Seit über zwei Jahren wird an der Sanierung des ältesten deutschen Polarforschungsschiffs gearbeitet. Aber das Projekt ist ins Stocken geraten. Nun ruhen die Hoffnungen auf dem Bund.

Endlich eine gute Nachricht für die Stadt: Der Bremerhavener Matthias Naß hat zufällig die 2020 von Metalldieben gestohlene Bronzetafel „Baltimore Pier“ gefunden - ein Stück mit hohem symbolischen Wert. Wo sie zu sehen sein wird, steht schon fest.

Fast jeder hat in seiner Schulzeit das Schullandheim Bederkesa besucht. Das Haus ist derzeit aber geschlossen, die Zukunft unsicher. Neue brisante Details zeigen: Eine große Chance, das Haus ohne städtisches Geld zu sanieren, wurde nicht genutzt.

Die Stadt hat immer noch nicht ihre Mittel für die Sanierung der Museumsflotte bereitgestellt. Eigentlich wollten die Koalitionäre das Problem bis zur Sommerpause gelöst haben, hatte SPD-Fraktionschef Sönke Allers noch vor gut drei Wochen angekündigt. Aber daraus wurde offenbar nichts.

Der Bund hat offensichtlich auch beim Thema Museumsflotte Tacheles geredet. Er ist nicht bereit, die Sanierung der Schiffe mitzufinanzieren. Seine Mittel dürfen nur für die Forschungsarbeit des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) ausgegeben werden, und die Museumsschiffe seien nun mal kein Forschungsgegenstand. Auch das ist ein Grund, weshalb die DSM-Stifter Stadt und Land nun selbst ins Portemonnaie greifen müssen und 600000 Euro jährlich für die Schiffe zur Verfügung stellen wollen. In trockenen Tüchern ist der städtische Anteil am Zuschuss aber noch nicht.

Die seit Jahren geplante Magistratsreform steht plötzlich vor dem Aus. Nachdem das Finanzressort bei zwei zentralen Punkten „Bedenken“ angemeldet hatte, erklärten die vier Vorsitzenden der Stadtverordnetenfraktionen von SPD, CDU, FDP und Grünen das Projekt für gescheitert.

Welches der maroden Schiffe soll zuerst saniert werden? Um die Sanierung der Museumsflotte des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) ist ein handfester Streit ausgebrochen. Der Vorstoß des DSM-Fördervereins, die knappen Mittel auf die „Grönland“ zu konzentrieren, löst Widerspruch aus. Besonders erstaunlich dabei: Da wird um Geld gerungen, das es noch gar nicht gibt. Es ist unklar, ob die angekündigten 600.000 Euro pro Jahr zur Verfügung stehen.

Über Jahre wurde die Museumsflotte des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) sträflich vernachlässigt. Da klang es zu Jahresbeginn wie ein Aufbruch in bessere Zeiten, als Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD) einen Zuschuss von jeweils 600.000 Euro in diesem und im kommenden Jahr ankündigte. Nun steht der Mai vor der Tür, und es ist noch kein Cent geflossen. Das schafft Unmut im Förderverein, der gerade bei der Museumsflotte schon seit Jahren mit namhaften Spenden das Schlimmste verhindert.

Opposition und der ehemalige Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) sind hart mit der geplanten Magistratsreform ins Gericht gegangen. Besonders der Ex-OB hatte auch rechtliche Schwachstellen benannt. In der Fachwelt stoßen die Reformpläne allerdings nicht auf juristische Bedenken. Sowohl Professor Dian Schefold von der Uni Bremen als auch Professor Janbernd Oebbecke von der Uni Münster sehen keine übergeordneten rechtlichen Hürden.

Die geplante Magistratsreform der rot-schwarz-gelben Koalition stößt nicht nur auf Kritik aus den Reihen der Opposition. Auch der ehemalige Oberbürgermeister und Hafenstaatsrat Jörg Schulz (SPD) geht hart mit der Vereinbarung der Koalitionsfraktionen ins Gericht. „Dass Dezernenten politische Beamte werden, gibt es nirgendwo in der Republik“, sagt er. Er sieht eklatante rechtliche Webfehler in der Reform, und politisch ist sie für ihn der reine „Mummenschanz“.

So einen Macher wie Jörg Schulz vermisst man gelegentlich in der Politik. Der ehemalige Oberbürgermeister bleibt hartnäckig bei einer Sache, wenn er von ihrer Richtigkeit überzeugt ist. Das war bei den Havenwelten so, und das ist bei der „Najade“ so. Da ist es ihm komplett wumpe, ob die Öffentlichkeit gerade pfeift oder applaudiert. Besonders bei Gegenwind läuft er zur Hochform auf. Der Bundesrechnungshof hat Bededenken? O.k. Dann räumen wir die eben aus. „Aber ich gebe das Projekt doch nicht deshalb auf“, schreibt er den Verantwortlichen ins Stammbuch. Recht hat er. Es wäre in der Tat angemessen, wenn sich jetzt Hafensenatorin Claudia Schilling, Oberbürgermeister Melf Grantz und DSM-Direktorin Sunhild Kleingärtner gemeinsam am Museumshafen aufstellen und ein klares Statement abgeben würden: Wir wollen die „Najade“, und wir werden dafür auch in Berlin gemeinsam kämpfen. Wer sich jetzt versteckt, will im Grunde nichts anderes als das Aus für das Projekt mit Hilfe des Rechnungshofs.

Nachdem der Bundesrechnungshof die „Najade“ vorerst gestoppt hat, warnt Jörg Schulz vom Förderverein des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) davor, in Bremerhaven das Projekt kaputtzureden. Ohne Rückendeckung aus der Seestadt werden sich die Bundesbehörden nicht ins Zeug legen, um die Rechnungsprüfer doch noch vom Wert des Nachbaus zu überzeugen, sagt er.

Austern mit Champagner? Krosses Grillwürstel? Räucherlachs-Häppchen, Antipasti, feiner Tropfen, herb Gebrautes? Und zum Gaumengenuss den Augenschmaus: Blick auf alte Schiffe und neue Yachten? Und all das für eine richtig gute Sache? Dann auf zum neuen Benefiz-Bürger-Brunch der Bürgerstiftung. Das jährliche Open-Air-Frühstück lädt am Sonntag, 29. August, ab 11 Uhr an der Kajenkante des Neuen Hafens dazu ein, schmausend, schlendernd, süffelnd und scherzend möglichst viel Geld zu „verjubeln“ – um rund 6000 Grundschülern in unserer Stadt jeden Morgen ein anständiges Schulfrühstück zu ermöglichen. Keine Austern, aber Tragfähiges für einen langen Lern-Tag.

Der Bürgerbrunch fällt aus. Und findet trotzdem statt. Anders. Pfiffig. Neu. Weil das C-Virus dem öffentlichen Open-Air-Frühstück mit 800, 900 Schmausenden auf dem Theaterplatz einen Strich durch die Rechnung macht, quittiert die Bürgerstiftung diese Pleite mit Plan B: Bürgerfrühstück privat. Ob Balkonien, Terrassanien oder Deich-Picknick: Gebruncht muss werden, und zwar inklusive Fotos und Videos. Und: mit „rollendem Rubel“: Denn wie eh und je werden alle Bruncher um mindestens 50 Euro Spende gebeten – für das Schul-Frühstück aller Grundschulkinder.

Jörg Schulz muss noch warten. Am 2. Mai sollte er zum neuen Vorsitzenden des Fördervereins Deutsches Schiffahrtsmuseums gewählt werden, aber die Mitgliederversammlung ist wegen Corona verschoben worden. Klare Vorstellungen vom künftigen Kurs des Vereins hat der 66-Jährige aber jetzt schon.

Nun geht er in den Ruhestand. Der ehemalige Bremerhavener Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) hatte noch einmal über zwei Jahre als Staatsrat für Justiz, Verfassung und Häfen an den Schaltstellen der Macht gesessen. Klaus Mündelein sprach mit ihm über Bremerhavens Dauerproblem mit der Arbeitslosigkeit und über seine Ansichten, wie die SPD wieder auf die Gewinnerseite kommen kann.

Der Rückzug von Martin Günthner (SPD) aus dem Senat ist ein Paukenschlag, der nun weitere Beben auslöst: Jörg Schulz, ehemaliger Oberbürgermeister und amtierender Hafenstaatsrat, kritisiert die Entscheidung von Günthner. Und er kritisiert, dass sofort die Frage nach dem Nachfolger entbrannt ist.