Woher rührt eigentlich dieser verklemmte Umgang mit Homosexualität im Fußball? Genauer gesagt: im Männerfußball. Bei den Kolleginnen ist der Krampf weg. Ebenso in vielen andern Sportarten. Und praktisch überall in der Gesellschaft. Man muss sich nur im eigenen Lebensumfeld umschauen. Ich zum Beispiel habe homosexuelle Kollegen, Freunde und Verwandte. Ist das ein Thema? Nein. Warum tut sich der Fußball so schwer im Umgang mit Homosexualität, wenn die meisten anderen Lebensbereiche damit so viel leichter umgehen? Klar, es würde einen Shitstorm geben für einen Spieler, der sich outet. Aber den gibt es auch, für einen Trainer, der von Gladbach nach Dortmund wechselt. Idioten gibt es immer. Der ganz große Teil unserer Gesellschaft ist aber nicht so. Toleranz ist für die meisten Menschen ein wichtiger Wert. Und Solidarität. Die 800 Profis, die bei der 11-Freunde-Aktion mitgemacht haben und die Reaktionen, die folgten, zeigen jedem Homosexuellen in unserem Land, nicht nur den Fußballern: Ihr könnt auf uns zählen.