Die Bremerhavener Polizei hat einen mutmaßlichen Trickbetrüger festgenommen. Der 20-Jährige soll mit einem weiteren Mann versucht haben, sich Zutritt zur Wohnung einer älteren Dame im Brockmannweg in Lehe zu verschaffen. Nach Polizeiangaben klingelte es gegen 14.30 Uhr an der Tür der Frau. Zwei Männer erklärten, sie müssten die Heizung kontrollieren. Die Frau ließ die Männer nicht herein. Auch als ihr Telefon klingelte und ihr eine Person mit weiblicher Stimme erklärte, es habe alles seine Richtigkeit, ließ sie sich nicht verunsichern. Sie informierte ihren Neffen, der die Polizei rief. Die leitete eine Fahndung ein und nahm den 20-Jährigen vorläufig fest. Er muss sich wegen versuchten Diebstahls verantworten. Zudem wird geprüft, ob er an ähnlich gelagerten Taten beteiligt war. (pm/bal)
Bremerhavens größter Stadtteil sucht neue Stimmen: Neue Sprecher für die Stadtteilkonferenz Lehe. Zwei Mitglieder sind im Dezember zurückgetreten. Viele Ortsteile kommen infrage – von Buschkämpen bis Twischkamp. Es gibt eine Idee und einen Termin.
Die Stadtteilkonferenz Lehe tagt am Dienstag, 7. Mai, ab 19 Uhr im Seniorentreffpunkt „Kogge“. Nach dem Rücktritt von zwei der drei Sprecher hat sich eine Vorbereitungsgruppe gebildet. Im Fokus der Stadtteilkonferenz werden der Austausch und die Vorstellung bestehender und neuer Projekte stehen. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, thematische Arbeitsgruppen zu bilden. Eine Nachwahl für weitere Sprecher soll erst bei einer späteren Stadtteilkonferenz erfolgen, heißt es in einer Mitteilung.
Paris - Bremerhaven. Zwei Frauen, 800 Kilometer, 50 Jahre Freundschaft. Eine Leidenschaft: Kunst. Zwei Mal, drei Mal pro Jahr besuchen sie sich hin und her. Und zum ersten Mal stellen nun Monique Maeno und Barbara Moysich gemeinsam ihre Bilder aus.
Die Fraktion Bündnis Deutschland in der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung fordert öffentliche Toiletten am Leher Bahnhof. Einen entsprechenden Antrag werde man in der nächsten Bauausschusssitzung stellen, heißt es in einer Mitteilung der Fraktionsvorsitzenden Julia Tiedemann.
Zur Spielezeit am Abend sind junge und junggebliebene Erwachsene eingeladen am Montag, 15. April, ins Zentrum Alte Kirche (ZAK), Stresemannstraße 267. Von 19 bis 21 Uhr werden in geselliger Runde bekannte Spiele ausprobiert oder zusammen neue Spiele entdeckt. Eine Anmeldung ist nicht nötig - einfach vorbeischauen. (lit)
In den Zellen landen Menschen, die randalieren und ihren Rausch ausschlafen müssen. Oder dort wartet ein mutmaßlicher Straftäter auf den Transport ins Gefängnis. Doch der Polizeigewahrsam in Bremerhaven braucht ein Update.
Wer in der Zeit vom 1. bis 12. März mit der Zuglinie RS 2 von Bremerhaven-Lehe zum Bremerhavener Hauptbahnhof fahren möchte, muss damit rechnen im Bus zu enden. Wie die Nordwestbahn mitteilt, fallen in besagtem Zeitraum einige Zugfahrten aus. Als Grund werden Bauarbeiten genannt.
Gemeinsam kreativ werden können Interessierte im ZAK (Zentrum Alte Kirche), Stresemannstraße 267, am Sonnabend, 24. Februar, 14 bis 20 Uhr. Ob ein angefangenes Projekt vollendet werden soll, Hilfe benötigt wird oder es an Ideen mangelt: Alle sind willkommen. Material, Leinwand oder Nähmaschine können mitgebracht werden. Zeit für Abendbrot ist auch. (lit)
Zu einer anregenden und geselligen Spielezeit am Abend wird für Montag, 19. Februar, ins ZAK (Zentrum Alte Kirche), Stresemannstraße 267, eingeladen. Von 19 bis 21 Uhr können für manche Teilnehmer und Teilnehmerinnen unbekannte Spiele ausprobiert oder neu entdeckt werden. Auch alte und beliebte Spiele darf sich die nette Runde vornehmen. (lit)
Spannend wird der nächste Abend „Talk und Musik - Auf ein Glas“ in der Alten Kirche Lehe. „Was mich derzeit bewegt“ lautet das Thema am Sonnabend, 17. Februar, 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr, Licht aus 21.45 Uhr). Zig Themen regnen durch Politik und Medien auf alle ein. „Was bewegt mich wirklich? Finde ich Worte? Ist es so viel, dass mich nichts bewegt?“ Diese Fragen stellt Pastor Dietmar Meyer. Jeder kann sich äußern und fragen, es geht um Mitteilen, Nachdenken, tieferes Verstehen, es soll nicht diskutiert werden. Die Welt mit den Augen anderer wahrnehmen und nicht urteilen. „Mitnehmen sollen die Gäste seelische Stärkung, wie immer in der Kirche, durch einen anregenden, schönen Abend.“ Für handgemachte Musik sorgt Guido Weber, begnadeter Beatles-Interpret mit riesigem Rock-Pop-Schlager-Repertoire. (lit)
Kostenlose, unabhängige Rechtsberatung bietet die Verbraucherzentrale Bremen-Bremerhaven jeden Mittwoch, 13 bis 17 Uhr, im Quartier in Lehe, „die theo“ (Lutherstraße 7) an; Anmeldung nicht erforderlich. Experten informieren über Verbraucherrechtsthemen wie Kauf- und Energieverträge, Haustürgeschäfte, Verträge mit Handwerkern oder Reiserecht. (pm/lit)
Die Geschichtswerkstatt Lehe veranstaltet am Donnerstag, 25. Januar, um 18 Uhr in der Begegnungsstätte „Haus im Hof“ (Bürgermeister-Smidt-Straße 175) den ersten Leher Geschichtstreff in diesem Jahr. „Seit fast 20 Jahren engagieren sich die Mitglieder der Geschichtswerkstatt in Sachen Ortsgeschichte. Sie möchten ihre Arbeit im Rahmen einer Abendveranstaltung vorstellen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen“, heißt es dazu in der Presseankündigung. „Damit sollen auch diejenigen angesprochen werden, die in der Geschichtswerkstatt mitarbeiten möchten, aber an den regulären Arbeitstreffen nicht teilnehmen können, weil sie berufstätig sind.“ Vorgestellt werden soll auch das neue Buch „Leher Geschichten – von und über Menschen aus der Hafenstraße und Umgebung“. (pm/axt)
Nicht jede flehend ausgestreckte Hand bettelt um Geld. Manchmal nur um etwas wie Halt. Auch die des jungen Junkies, der gerade meine Haustür „blockiert“.
„Let it snow“ - das tut‘s seit Tagen. „Let it glow!“ ist neu: Ab jetzt bis Februar leuchtet es aus den Fenstern des leer stehenden Altbaus an der Heinrichstraße. Künstler Robert Worden hat gemeinsam mit Menschen aus dem Quartier farbenfrohe Kunstwerke geschaffen und in die Fenster installiert. Abends verbreitet Licht dahinter eine zauberhafte Atmosphäre. Mit „Goethe glow“ wollen Kulturamt, Stäwog und Quartiersmeisterei in der dunklen Zeit einen Lichtpunkt setzen. (sus/lit)
Rotkäppchen wandert aus. Wohin? Wer weiß... Das könnte der Anfang eines neuen Märchens werden. Es ist aber das Ende einer Leher Geschichte - der vom „Rotkäppchen“, das Renate Geiken heißt. Sie gibt ihren kuriosen Antiquitäten- und Trödelladen auf.
Der unebene Pflasterweg ist Geschichte - trotz des widrigen Wetters der vergangenen Tage konnte das Amt für Straßen- und Brückenbau die Asphaltierungsarbeiten auf der Straße „Im Bruch“ im Norden der Stadt abschließen. Die Straße „Im Bruch“ verläuft hinter der Schießanlage des Schützenvereins Lehe und mündet in den Speckenbütteler Park. „Wir konnten mit dieser Sanierung ein wichtiges Teilstück des Bremerhavener Radwegenetzes deutlich attraktiver machen, denn der Straßenbelag hatte in der Vergangenheit stark gelitten“, betont Stadtrat Bernd Schomaker (Dezernent für das Baureferat). „Jetzt erleichtert die neue Asphaltschicht Radfahrenden ein müheloseres Vorankommen.“ Die Erneuerung des Radweges wurde zu 90 Prozent durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ gefördert. (pm/skr)
750 Jahre alt wird nicht jeder, Bremerhaven-Lehe schon. Die Vortragsreihe endet mit einer Lesung aus dem neu erschienenen Buch „750 Jahre Lehe“. Doch für historisch Interessierte gibt es noch ein weiteres Angebot.
Siebenhundertfünfzig Jahre alt wird nicht jeder, Bremerhaven-Lehe schon. In einer Ausstellung und in einem Buch erfahren Interessierte Wissenswertes über die Geschichte und Entwicklung des heute größten Stadtteils von Bremerhaven.
Der Platz vorm Penny-Markt an der Hafenstraße ist als Treffpunkt der Suchtszene in Verruf geraten. Doch jetzt will eine Arbeitsgruppe die Wende schaffen. Die Ideen reichen vom Nikolausmarkt bis hin zum Blütenfest.
Wenn Ursula Päsch den Begriff Heimat hört, denkt sie wie selbstverständlich an ihre Kindheit in Lehe zurück. „Von der Potsdamer- bis zur Batteriestraße: Das war unser Revier“, erinnert sich die 84-Jährige mit etwas Wehmut an längst vergangene Zeiten.
Einst Prachtbau - jetzt Taubenschlag: Das denkmalgeschützte Roggehaus an der Hafenstraße 42 in Bremerhaven ist in seinem zunehmenden Verfall Leher Stadtteilgespräch. Die geplante Zwei-Millionen-Sanierung klemmt. Was tut die Stadt Bremerhaven dagegen?
Einen nachmittäglichen Rundgang durch das Goethequartier bietet die Quartiersmeisterei Lehe am Freitag, 8. September, um 14 Uhr an. Das Goethequartier mit seinen charmanten Altbauten ist ein vielfältiges, junges und lebendiges Viertel mit viel Potenzial und vielen Herausforderungen, heißt es in der Einladung. Der zweistündige Rundgang biete Einblicke in die Arbeit der Quartiersmeisterei Lehe sowie in die aktuellen Entwicklungen im Ortsteil Goethestraße.
Lehe ist mehr als nur ein Stadtteil - wenn auch der größte Bremerhavens. Lehe ist ein Kaleidoskop der Kontraste, hier stoßen Welten aufeinander. Eine Welt ist in aller Buntheit der Kulturen und Architekturen einfarbig: Grün. Von tausendfältigem Grün.
Lehe: Das ist kein Marktflecken mehr wie noch um 1300. Lehe ist eine Welt. Bremerhavens „Altstadt“ und größter Stadtteil - 1,6 Hektar, sieben Ortsteile, 39.000 Einwohner - ist der kulturell bunteste. Der tägliche Kampf um soziale Balance ist hart.
Lehe: ein Kosmos. Sieben Ortsteile auf 16 Quadratkilometern - doch nirgends klaffen Wohlstand und Elend, sanierte Altbau-Pracht und Ruinöses so drastisch auseinander wie in den Quartieren Goethestraße, Twischkamp, Klushof. Hier ist Lehe - Zündstoff.
„Hier liegen die Wurzeln der einzigartigen Freiheit unserer Stadt“
750 Jahre alt wird nicht jeder, Bremerhaven-Lehe schon. Das freut Historiker Dieter Riemer und Bo Hermann Ludewig. Im Interview verraten Sie, was den Stadtteil so besonders macht und was Sie sich von den Verantwortlichen der Stadt wünschen.
In diesem Jahr ist es 750 Jahre her, dass Lehe zum ersten Mal in einer Urkunde namentlich erwähnt wird. Dieses große Jubiläum wollen Engagierte aus dem Stadtteil gebührend feiern. Und auch die NORDSEE-ZEITUNG hat einiges vorbereitet.
Vom Schrotthaus zum Schmuckstück: Unter dieser Devise sollte das vergammelnde, stolze Gründerzeithaus an der Hafenstraße 42 top saniert werden. Zwei Jahre war es eingerüstet, nichts geschah. Nun ist das Gerüst ab. Und die Nachbarn sind schockiert.
Mit 16 Jahren begann Andreas Buschhardt, in Bremerhaven Graffiti zu sprühen. Heute ist er einer der bekanntesten Künstler der Szene in der Stadt. Seine Kontakte reichen um die ganze Welt. Wie er wurde, wer er heute ist, davon berichtet er hier.
Am ersten Juliwochenende noch nichts vor? Dann lohnt sich ein Besuch im Schrebergarten in Lehe. Das Sommerfest steht an und bietet ein tolles Programm für Kinder. In diesem Jahr gibt es außerdem eine besondere Eröffnung zu feiern.
Die DJK Arminia feiert ihr 95-jähriges Bestehen am Sonnabend, 17. Juni, mit Mitgliedern und Freunden. Los geht es um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der Leher Herz-Jesu-Kirche (musikalische Gestaltung: Renate Priebe und Chor „That´s Entertainment“). Danach findet im Pfarrgarten der Gemeinde eine Sommerparty statt. Es gibt Getränke und Gegrilltes. (pm/axt)
Das Gerüst wird abgebaut, die Fassade zweier Gründerzeithäuser an der Ecke Kistner- und Goethestraße in Lehe sind saniert. Wenn gegen Jahresende die neuen Wohnungen bezugsfertig sind, sorgt eine Idee von Sanierer Rolf Thörner für besseres Wohnklima.
Das Bremerhavener Goethequartier auf den Spuren von Hamburg-St. Georg oder Williamsburg in New York? Ein Unternehmer glaubt dran - und startet mit seinem neuen Café Stuck genau da jetzt bald durch. Irrwitzige Träume oder eind durchdachter Plan?
Über archäologische Funde aus Lehe wird Landesarchäologe Dr. Dieter Bischop am Montag, 29. Mai, um 17.30 Uhr in der Veranstaltungsreihe „750 Jahre Lehe“ im Atlantic Hotel Sail City sprechen. Einlass ist ab 17 Uhr.
Eine Bürgersprechstunde mit der Polizei und anderen Akteuren findet am morgigen Dienstag, 9. Mai, von 15 bis 18 Uhr im Goetheviertel in Bremerhaven-Lehe statt. Treffpunkt ist der NP-Supermarkt an der Ecke Goethestraße/Adolfstraße. Ansprechpartner vor Ort sind der zuständige Kontaktpolizist, die Quartiersmeisterei, die Entsorgungsbetriebe Bremerhaven und der Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes. Schwerpunktthemen des Tages sind der Umgang mit Müll und die ordnungsgemäße Entsorgung sowie eine Aufklärungskampagne für Hundehalter durch das Bürger- und Ordnungsamt. Aber auch für weitere Fragen stehen die Akteurinnen und Akteure bereit, heißt es in der Ankündigung der Bürgersprechstunde.
Wenn Freddy Quinn mit den Ärzten kuschelt, stehen die „Muschels“ auf der Bühne. Der Bremerhavener Florian Rucki ist der Sänger der Band. Die Bühne ist seine Heimat, da liebt er die Interaktion mit dem Publikum. Privat ist er eher zurückhaltend.
Die „Monsterschere“ hat ihr Werk erfüllt. Fast auf den Tag genau vier Wochen brauchte die eiserne Kralle, um den Bremerhavener Hochbunker an der Wurster Straße zu „frikassieren“. Nun ist das Kriegsrelikt Geschichte. Macht einer neuen Ära Platz.
"Lehe": Viele werden unschöne Bilder vor Augen haben, wenn sie an diesen Stadtteil von Bremerhaven denken. Der Fotograf Thomas Damson zeigt uns ganz andere Bilder von Lehe – obwohl auch er das Viertel „eine große Wunde“ nennt. Wie passt das zusammen?
Stirbt die Ferrari-Kneipe in Lehe? Diese Frage haben sich viele Bremerhavener gestellt, als sie bei Facebook lasen, dass ein Nachfolger für die verrückte Gastronomie gesucht wird. Wir haben Wirt „Hansi“ getroffen und gefragt: „Ist es vorbei?“
Ein Mann liegt am Boden, über ihm wütet ein Terrier, die Polizei muss Pfefferspray gegen den Hund einsetzen: Dieser Zwischenfall in Bremerhaven-Lehe beschäftigt die Zeugen und Anwohner noch immer. Jetzt gibt es ernste Konsequenzen gegen die Halterin.
Die Alte Kirche lädt zum lebendigen Adventskalender ein. An jedem Abend findet für eine halbe Stunde bei verschiedenen Gastgebern etwas statt. Beginn: 18 Uhr (12. Dezember um 17 Uhr). Die Orte: Friedhofstraße 1a am 1. Dezember, Hohenfriedberger Straße 33 (2. Dezember) Wohnprojekt Im Engenmoor 14 (3.), Spadener Straße 116 (4.), Friedhofstraße 1c (5.), Friedhofstraße 1b (6.), Stresemannstraße 267 (7.), Stedinger Straße 10a (8.), Neue Straße 64 (9.), Augspurgstraße 6 (10.), Alte Kirche (11.), Friedhofstraße 1 (12.), Lange Straße 95-97 (13.), Lange Straße 115 (14.), Gleiwitzer Straße 25 (15.), Nachbarschaft Roßbacher Straße (16.), Gleiwitzer Straße 2a (17.), Spadener Straße 95 (18.), Lange Straße 118/120 (19.), Stresemannstraße 267 (20.), Lange Straße 115 (21.), Alte Kirche (22. und 23.). (pm/oer)
Bernd Brand (70) ist als Sohn eines Schmiedes im Goetheviertel aufgewachsen. Heute lebt er in Wulsdorf, doch er hat noch immer eine enge Verbindung zum Viertel seiner Kindheit. In der Serie „Goethestraße“ erzählt er, was das Leben dort auszeichnet.
Es hat sich ausgetrampelt. Mal eben quer durch die Wiese latschen, um den Weg zwischen Hafenstraße und Schule abzukürzen? Nix da. Aus dem wilden Trampelpfad wird ein ehrbarer Weg. Befestigt. Und der kostet die Stadt - fast nichts.
Es ist ein Projekt, das zunächst für zwei Jahre aufgelegt ist. In Bremerhavener Quartieren sind neuerdings drei Gesundheitsberaterinnen täglich unterwegs. Mit welchen Anliegen kommen die Menschen der Seestadt zu ihnen?
Der Berliner Lebensmittel-Lieferdienst Flink hat seinen Betrieb in Bremerhaven schon wieder eingestellt – nach nicht einmal drei Monaten. Haben sture Behörden das Start-up mit der Auflagen-Keule vertrieben? Oder hat das junge Unternehmen den Markt in Bremerhaven falsch angepackt? Wir haben recherchiert. Und erfahren: Möglicherweise gibt Flink Bremerhaven doch nicht für immer auf.
Das „Platt proken“ fällt ihr deutlich schwerer als Alt-Griechisch oder Hebräisch. Aber nach drei Jahren in Ostfriesland hat Anika Langer das Wesentliche vom Nordseevolk erfasst: „Die Menschen an der Küste sind offen, herzlich und geradeheraus. Und wichtiger, als ihre Mundart zu sprechen, ist doch, die Menschen zu verstehen.“ Nicht nur sprachlich. Als neue Pastorin der Christus- und Marienkirche Geestemünde freut sich die 38-Jährige vor allem auf die Seelsorge, die Nähe zu den Menschen des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bremerhaven.
Eine Kogge segelt am Parkplatz Stormstraße am Pingelturm vorbei. Statt über Hundekot, Spritzen und Müll jetzt über eine gerodete Fläche, demnächst vielleicht über farbenfrohe Bodendecker. Um die düstere Ecke schöner zu gestalten, haben Bürger, Polizei und Gartenbauamt Hand in Hand gearbeitet und einen Schandfleck in etwas Schöneres verwandelt.
Von der Schrottimmobilie zum Schmuckstück soll es werden: das Jugendstil-Haus an der Hafenstraße 42. Ein privater Käufer hat das seit 20 Jahren heruntergekommene, seit 1980 denkmalgeschützte Mietshaus vor dem Spekulantenkarussell bewahrt und will gut zwei Millionen Euro in eine Top-Sanierung stecken. Seit Juli ist die Fassade eingerüstet. Doch die Bauarbeiten stecken fest. Und besorgte Nachbarn melden, sie beobachteten immer wieder alkoholisierte Eindringlinge, im Hof werde etwas übel Stinkendes verbrannt. Die Bauleitung reagiert alarmiert. Das Bauordnungsamt auch
Balkone – abgebrochen. Mauern – Kraterklüfte, aus denen Birken sprießen. 15 Mietwohnungen – unbewohnbar. Das Gründerzeit-Haus Lutherstraße 38 steht seit über zehn Jahren leer und vergammelt gegenüber der Astrid-Lindgren-Schule. Jetzt bekommt das trostlose „Schrotthaus“ ein neues Leben – samt zweier benachbarter Gammelhäuser dazu: „Wir machen hier Kernsanierungen. Hochwertig“, betont Mario Dokoza – der Mann, der 3,5 Millionen Euro in den Kauf und das Instandsetzen der drei Leher Altbauten mit insgesamt 32 Mietwohnungen steckt. Altbausanierung als Konvolut – ein Novum.
Als Fahrradstadt mit der Nase ganz weit vorn? Bremerhavens Verkehrs-Vision im Jahr 2021 ist ein ziemlich alter Hut. Johann Meyer würde müde lächeln – hat er doch Lehe schon zur Fahrrad- und Motorrad-Hochburg gemacht, als die Bremerhavener noch per Pferdedroschke umherzuckelten. 1913 hatte der leidenschaftliche Radrennfahrer sein Zweiradgeschäft eröffnet: Die Hafenstraße 42 entwickelte sich rasant zum Zentrum aller Biker, auch der frühen Motorradfans – und zur ersten „Tankstelle“ der Stadt. „Meine Familie prägte dieses Haus über drei Generationen“, erzählt Meyers Enkelin Eva-Marie Meyer-Herrmann – in der Baustelle ihres einstigen Kinderzimmers. „Toll, dass das Haus jetzt saniert und wiederbelebt wird.“
Ralf Thörner gilt als Vorzeige-Sanierer von Gründerzeithäusern, nicht nur in Bremerhaven. Auch in seinen vorherigen Wirkungsstätten in Berlin und Osnabrück hat er sich als Retter historischer Bausubstanz einen Namen gemacht. Seit vier Jahren verwandelt er Schrottimmobilien in Schmuckstücke. Doch reicht das, um ein Quartier dauerhaft zu verändern? Wir haben den Investor gefragt, ob die Stadt noch mehr tun könnte, um die Durchmischung im Goethequartier voranzutreiben.
Die „fliegenden Klassenzimmer“ der Neuen Grundschule Lehe stehen fest und sicher. Auf dem Phillipsfield werden alle seit Tagen am Kran eingeschwebten 39 speziell ausgerüsteten „Container“ jetzt bis zum Schulbeginn in vier neue große Klassenzimmer, ein Pflegebad und eine 180 Quadratmeter große Mensa verwandelt. Die Stadt investiert hierfür rund 1,2 Millionen Euro. „Mit dem vierten Bau-Abschnitt sind wir an diesem Standort komplett“, erklärt Betriebsleiter Holger Schneeberg von Seestadt-Immobilien. Anders an der Werftstraße: Dort, hinter „Obi“, entsteht gerade der vorletzte Modul-Trakt der Neuen Oberschule Lehe.
Die Stadt braucht dringend Kitas. Der Kirchenkreis will eine abgebrannte neu aufbauen und betreiben. Und doch liegen 1200 Quadratmeter Baugrund seit zwei Jahren brach und verwildern und kein Neubau ist in Sicht.
Schmuddel-Ecken, Gammel-Anblick, Müll-Inseln: Ob in Bremerhavens „Guter Stube“, den südlichen Havenwelten, oder ob in den Ortsteilen: Aufmerksame Einwohner ärgern sich ständig über das unappetitliche Erscheinungsbild ihres Wohnviertels oder spezieller Stellen an ihrem täglichen Weg. Seit NORD|ERLESEN über die ungepflegte Touristen-Zone am Alten Hafen berichtet und aufgerufen hat, uns weitere Schmuddelecken zu melden, haben Mails und Anrufe vor allem die „Juckepunkte“ im Stadtteil Lehe genannt. Die gute Nachricht: Stadt und Entsorgungsbetriebe rücken dem Unrat mit neuen Anti-Müll-Projekten zu Leibe.
Den Fahrplan für die Demontage der ersten Eisenbahnbrücke über den Verkehrsknotenpunkt Langener Landstraße/Cherbourger Straße hat die Deutsche Bahn eingehalten. Das erste Teilstück der Brücke stand am Sonnabend um 11 Uhr auf der gesperrten Kreuzung, elf Stunden später war die Stahlkonstruktion komplett zerlegt und abgefahren. Während der Arbeiten kam es an den Zufahrtsstraßen zum Teil zu leichten Rückstaus, weil sich laut Polizei unter anderem einige Lkw-Fahrer nicht an die Umleitungen gehalten haben.
Der Weg ist matschig, die Bäume kahl. „Im Sommer sieht es hier wirklich aus wie ein Dschungel“, schwärmt Marnie Knorr. Die Einzelstadtverordnete hat mit „Meergestrüpp“ an vorderster Front gegen eine Bebauung der „Neuen Aue“ gekämpft. Diese Pläne sind laut des aktuellen Koalitionsvertrag ad acta gelegt. Doch so wie jetzt soll es nicht bleiben. Die Initiative „Meergestrüpp“ sammelt deshalb mit professioneller Unterstützung einer Landschaftsarchitektin Ideen. Gefragt sind alle Bremerhavener: Wie wird die Neue Aue für euch attraktiv?
Im Goethequartier macht der Müll Probleme. Wer kümmert sich – außer der BEG, die den regulären Müll abholt – um das Problem? Das vor zwei Jahren groß vorgestellte Projekt „Umweltwächter“ ist im Oktober 2020 ausgelaufen. „Die Umweltwächter fehlen definitiv“, ist sich Karin Treu vom Arbeitsförderungs-Zentrum (AFZ) sicher. Bei einem Vor-Ort-Termin vieler Akteure aus dem Quartier zum Thema Müll am 17. Februar könnte das auch Thema sein.
Bremerhaven will wachsen und benötigt Wohnraum. Das überwucherte Gelände „Am Leher Güterbahnhof“ möchte ein lokaler Investor mit Leben erfüllen: Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und dazu passendes Gewebe sollen entstehen. Die Kommunalpolitiker im Bau- und Umweltausschuss haben für die weiteren Planungen grünes Licht gegeben.
Es geht auf keine Kuhhaut mehr. Die Sorgen erdrücken. Der Kummer. Die Hilflosigkeit. Körper und Seele rebellieren und am Ende des Geldes ist auch noch so viel Monat übrig... Der eigene Tunnelblick sieht manchmal nirgends einen Ausweg. Sich jetzt jemandem anvertrauen, alles mal ausspucken dürfen – aber wem? Wo? Das offene Ohr und der Wegweiser zum Ausweg haben eine Adresse: in der Eichendorffstraße 14 in Lehe. „Ich nehme mir Zeit für jeden, der in kritischen Situationen nicht weiterweiß“, sagt Beate Engelberth. Die 60-Jährige ist die neue Sozialberaterin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises.
Für zwei „Leher Jungs“ ist der neue Edeka-Markt an der Hafenstraße zur echten Herzensangelegenheit geworden. Denn für beide erfüllt sich mit der Eröffnung der Wunsch, „endlich wieder zuhause“ arbeiten zu können. Mit ihrem Team haben sie drei Wochen lang 25.000 verschiedene Artikel in die Supermarkt-Regale geräumt.
Die „Schippe oben drauf“ kommt überraschend und bringt die Schulleiterin zum Strahlen: „Wir sind superglücklich, alles wird in diesem Schuljahr fertig, das hätten wir nie erwartet.“ Wenn Sigrun Saur-Obermann am 27. August die 60 neuen Erstklässler an der Amerikanischen Schule willkommen heißt, bringt sie gute Nachrichten mit: Auch der letzte Trakt des 62 Jahre alten Komplexes wird nach den Ferien saniert und gedämmt – dank zusätzlicher 220.000 Euro aus dem städtischen Haushalt, die die Politik jetzt beschlossen hat. Jetzt gerade rüstet Seestadt-Immobilien die ganze Ost-Fassade energetisch auf.
Im Bremerhavener Theater im Fischereihafen hat es gefunkt zwischen der „Leher Deern“ Meike Tiedemann und dem peruanischen Gast-Schlagzeuger Javier Oscar Salerno Llerena. Sie hat ihm hinter der Bühne Kartoffelsalat und Frikadellen serviert, er sie mit seinen blauen Augen verzaubert. Das war 2002. 18 Jahre später in der Corona-Krise sorgt das Paar für Schlagzeilen in peruanischen Medien. Warum ihr Mann „Engel von Peru“ genannt wird und was sie an Bremerhaven vermisst, hat Meike Tiedemann Maike Wessolowski erzählt.
Der Sand wurde bereits angeliefert und auch Palmen stehen schon rund um Alexis Vaious Bistro am Ernst-Reuter-Platz: Mit einer „Beach-Party“ möchte der Gastronom die Bremerhavener ab Sonnabend in Urlaubsstimmung versetzen. Feiern können die Besucher wegen der Coronapandemie-Vorschriften an zehn Tischen und in ihren Fahrzeugen.
Beete gibt‘s hier reichlich. Große, kleine, hohe, tiefe, eckige, runde. Mit Gemüse, Blumen, Kräutern, Obst. Der „Zolli“ hat sich in seinen fünf Jahren als Stadtteilplatz zum Treffpunkt mit öffentlichem Gärtnern entwickelt, dank der Bürgerinitiative „Zolli“. Das Beet, das jetzt dahin kommt, gab‘s hier noch nie: ein alter Stahlcontainer. „Das Beet“ ist der Name dieses ökologisch-soziologisch neuen Kiosk-Cafes. Betreiben will es Hochschul-Absolventen Moritz AlberF. Rund 12.000 Euro steckt er in seinen Traum-Beruf.
Und plötzlich ist der Bagger da: Jahrelang stand die Jugendstilvilla, 1913 errichtet, an der Wurster Straße 39 in Lehe leer. Jetzt wird das 107 Jahre alte Gebäude abgerissen – was in den sozialen Netzwerken kontrovers und emotional diskutiert wird.
Leidenschaft für Menschen. Für Straßen. Alte Häuser. Schönes. Schräges. Und Visionäres. Claudia Santacaterinas Herz pocht für all das. Kein Wunder, dass sich die Geografin jetzt mit Leidenschaft um all das kümmert: Nämlich um „Erhaltungssatzung“, „Integriertes Entwicklungskonzept Lehe/Mitte“, „Städtebauförderung“ und „Beteiligungsverfahren“... klingt trocken? Nicht für die 40-Jährige, die als neue „Stadtteilkoordinatorin“ des Stadtplanungsamtes Ansprechpartnerin für die sieben Leher Ortsteile ist, „und speziell für das Goethequartier“, sagt die gebürtige Saarländerin.
Warum gammelt der Leher Bahnhof weiter vor sich hin? Was ist aus den Plänen des neuen Eigentümers, einem Investor aus Bremen, geworden, das denkmalgeschützte Gebäude – 1983 von der Bahn aufgegeben – innen zu sanieren und aufgeteilt zu vermieten? Bisher nichts.
Der Zug kommt und kommt nicht ins Rollen. Dabei schienen die Weichen seit anderthalb Jahren auf „Zukunft“ gestellt - seit ein privater Bremer Geschäftsmann den verwahrlosten, unter Zwangsverwaltung stehenden Bahnhof Lehe von der Gläubigerbank kaufte und plante, das historische Gebäude zu sanieren und zu vermieten. Es schien Bewegung in das Ganze zu kommen. Heute steht das einst stolze Leher Wahrzeichen in unveränderter Tristesse am Bürgermeister-Kirschbaum-Platz. Auf Nachfrage reagiert der Investor ratlos.
Behäbig frist sich die Baggerschaufel durch das, was das Feuer übrig gelassen hat. Die Michaelis-Kita – vor einem Jahr erst rundum renoviert – war im Juli in Bremerhaven-Lehe abgebrannt. Die 40 Kita-Kinder und ihre Betreuerinnen haben seitdem in der Kita des DRK Obdach gefunden. Auf Zeit. Bis der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis eine neue Kita baut. Dafür stellen Kirche und Stadt jetzt gerade die Weichen. Und kämpfen mit neuen Sorgen.
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