Die Skandinavier stehen ja in dem Ruf, ziemlich innovativ zu sein. Ob das generell stimmt, kann ich nicht beurteilen, allerdings habe ich festgestellt, dass die Norweger in Sachen Kinder die Nase vorn haben. Geht man in Oslo zum Beispiel in den Botanischen Garten, sind dort überall Kinder. Kindergartengruppen und Schulklassen lernen vor Ort und zum Anfassen jede Menge über Pflanzen und die Natur. Überhaupt sind die Kinder dort viel unterwegs. Raus aus dem Klassenzimmer, rein ins Leben. Kürzlich war im Deichman, der neuen öffentlichen Bibliothek direkt am Hafen, ein Erfindertag. Mädchen und Jungen konnten kleine Autos bauen, die vor dem begeisterten Publikum Rennen fuhren, in die Naturwissenschaften hineinschnuppern, töpfern und noch vieles mehr. Durch die ganze Bibliothek, und das mehrstöckige, moderne Gebäude ist sehr groß, wuselten große und kleine Kinder, Eltern, Großeltern. Keine Spur von ehrfurchtsvoller Stille, sondern Spaß am Entdecken und Ausprobieren. Wer etwas lernen soll, der muss auch Spaß daran haben. Und den haben die Kinder, die ich in Oslo beobachtet habe, auf jeden Fall. Ein gutes Beispiel!