Neulich waren wir wieder wandern. Der Termin stand, aber das Wetter wäre eigentlich das Richtige gewesen, um gemütlich auf dem Sofa zu lümmeln. Wir gingen trotzdem los und wurden ordentlich nass, aber egal. Wir haben wieder eine Region kennengelernt, die wir noch nicht kannten. Nicht sehr weit entfernt, aber trotzdem völlig unbekannt. Beim Wandern entdeckt man viel mehr als bei der schnellen Fahrt mit dem Auto. Es musste erst eine Corona-Pandemie über das Land kommen, um zu entdecken, dass die nahe Umgebung so viele schöne Plätzchen bietet. Als Kind war ich mit meinen Eltern jeden Sonntag unterwegs. Wir haben Hamburg erkundet, sind auf beiden Seiten der Elbe gewesen, haben Ausflüge ins Wendland unternommen und die Lüneburger Heide besucht. Eigentlich eine gute Sache, aber für mich damals das Grauen, denn immer gehörten einige Kilometer Fußmarsch dazu. Einfach nur so gehen? Total langweilig! Es dürfte für meine Eltern kein Vergnügen gewesen sein, mit ihrer Tochter im Schlepptau unterwegs zu sein. Aber scheinbar hat die kindliche Prägung gewirkt, denn zu Fuß neue Orte zu erkunden, macht mir inzwischen richtig Spaß. Die nächste Wanderung ist schon wieder geplant und da hält mich auch norddeutsches Schmuddelwetter nicht von ab.