Eisbären Bremerhaven

Eisbären holen Spielmacher mit ProA-Erfahrung

Die Eisbären Bremerhaven gehen mit einem neuen Spielmacher in die nächste Saison. Dabei fiel die Wahl von Trainer und Sportdirektor Steven Key auf einen Profi, der die Zweite Basketball-Bundesliga bereits kennt.

Der Amerikaner Rayshawn Simmons kennt die Zweite Liga aus seiner Zeit in Ehingen und Jena.

Der Amerikaner Rayshawn Simmons kennt die Zweite Liga aus seiner Zeit in Ehingen und Jena. Foto: IMAGO/Eibner

Rayshawn Simmons heißt der Amerikaner, der in der kommenden Saison Regie bei den Eisbären führen soll. Dass der Point Guard das ausgezeichnet beherrscht, hat er in Deutschland bereits zweimal unter Beweis gestellt. In der Saison 2018/2019 führte der 1,92-Meter-Mann das Team Ehingen sensationell in die ProA-Playoffs, wo die Schwaben mit 0:3 an den MLP Academics Heidelberg scheiterten. Simmons ragte damals mit 11,5 Punkten im Schnitt sowie 9,5 Assists als Spielmacher heraus.

Den Erstliga-Aufstieg mit Jena verfehlt

Ehingens Trainer Domenik Reinboth erinnerte sich zwei Jahre später an seinen Leistungsträger und holte ihn zu seinem neuen Club, Science City Jena. Für die Thüringer brachte es der aus St. Louis stammende Amerikaner mit 10,6 Punkten und 7,7 Assists auf ähnlich starke Werte wie in Ehingen. Den angestrebten Erstliga-Aufstieg verfehlte Simmons mit Jena aber, weil man im Halbfinale an den Rostock Seawolves scheiterte.

Angesichts dieser Erfahrung ist Key sicher, dass der nach Center Hendrik Drescher zweite Neuzugang einschlagen wird. „Ray ist ein echter Floor General. Neben einem hohen Spielverständnis hat er für einen Aufbauspieler mit 1,92 Meter ein wahres Gardemaß. Wir wollten diese Schlüsselposition mit einem ProA- und Europa-erfahrenen Spieler besetzen, der seine Mitspieler exzellent in Szene setzt, aber auch selbst abschließen kann und einen starken Zug zum Korb hat. Dieses Anforderungsprofil erfüllt Ray zu 100 Prozent und wir sind sehr froh, dass wir ihn von unserem Standort überzeugen konnten“, sagt der Eisbären-Coach über seinen Landsmann.

Die Vision der Trainer sagt dem Neuzugang zu

Auch Simmons, der einen Einjahresvertrag unterschrieben hat, geht seine dritte Station in der ProA optimistisch an. „Ich freue mich sehr auf die Zeit in Bremerhaven und bin froh, wieder in Deutschland spielen zu können. Die Vereinsstrukturen sowie die Vision der Trainer sind mir positiv aufgefallen und ich bin sehr gespannt, nun bald den Rest des Teams und natürlich die Bremerhavener Fans kennenzulernen“, sagt der Point Guard laut Vereinsmitteilung.

Der ehemalige Collegespieler der Central Michigan University war als Profi bereits in Tschechien, Ungarn, Australien und Belgien aktiv. Zuletzt stand er in der starken griechischen Liga bei Ionikos Nikaias unter Vertrag und konnte sich dort mit Euroleague-Clubs wie Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen messen. Im Schnitt lieferte Simmons 7,0 Punkte und 4,3 Assists pro Spiel ab. Den Abstieg seines Clubs in die 2. Liga konnte er jedoch nicht verhindern.

Krajcovic kommt wohl nicht zurück

Mit der Verpflichtung von Simmons steht wohl fest, dass Simon Krajcovic nicht nach Bremerhaven zurückkehren wird. Der slowakische Nationalspieler war mit 5,6 Assists pro Spiel zwar der sechstbeste Vorlagengeber der ProA, leistete sich aber auch 2,3 Ballverluste. Auch als Scorer trat Krajcovic (8,9 Punkte im Schnitt) selten in Erscheinung. Dazu kam bei dem 29-Jährigen die Tendenz, das Spiel langsamer zu machen als nötig. Dass die Eisbären trotz eines schwachen Starts noch eine starke zweite Saisonhälfte spielten, war aber auch ein Verdienst des ersten Slowaken in der Eisbären-Geschichte.

Mit Ray Simmons, Matt Frierson, Lennard Larysz, Jarelle Reischel, Adrian Breitlauch, Robert Oehle, Hendrik Drescher und Eigengewächs Mitja Kruhl umfasst der Kader aktuell acht Spieler. Die Verpflichtung eines weiteren Ballhandlers, der die Positionen eins und zwei bekleiden kann, würde den Eisbären gut zu Gesicht stehen, um den Abgang von Daniel Norl zu den ART Giants Düsseldorf aufzufangen. Auf den großen Positionen besteht ebenfalls noch Bedarf. Die Saison beginnt für die Eisbären am Samstag, 30. September, mit einem Heimspiel gegen die EPG Baskets Koblenz (18 Uhr, Stadthalle).

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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