Eisbären Bremerhaven

Ex-Eisbär Pluskota setzt mit Karlsruhe zum Höhenflug an

Maurice Pluskota ist zweitbester Werfer und bester Rebounder der Zweiten Basketball-Bundesliga. Am Sonntag ist der 30-Jährige mit den Lions Karlsruhe bei seinem Ex-Club, den Eisbären Bremerhaven, zu Gast. Das sagt der Center über seinen Höhenflug.

Maurice Pluskota (rechts) spielt eine bärenstarke Saison bei den Lions Karlsruhe. Am Sonntag spielt der gebürtige Bremerhavener gegen seinen Heimatverein, die Ex-Eisbären.

Maurice Pluskota (rechts) spielt eine bärenstarke Saison bei den Lions Karlsruhe. Am Sonntag spielt der gebürtige Bremerhavener gegen seinen Heimatverein, die Ex-Eisbären. Foto: IMAGO/Michael Schepp

Im Schnitt bringt es der 2,09-Meter-Hüne auf 16,9 Punkte pro Spiel, dazu sammelt der Kapitän der Lions 10,4 Rebounds ein. Zehnmal erreichte Pluskota in der laufenden ProA-Saison ein Double-Double - also zweistellige Werte bei Punkten und Rebounds. Nach sechs Jahren beim Zweitligisten Karlsruhe müsste dem früheren Erstligaspieler der Löwen Braunschweig und der Gießen 46ers, der in der Saison 2010/2011 unter Trainer Doug Spradley sein BBL-Debüt bei den Eisbären feierte, im Sommer eigentlich viele BBL-Angebote ins Haus flattern. Doch Pluskota will sich davon nicht verrückt machen lassen: „Ich muss schauen, was am besten für mich passt.“

Den Wechsel nach Karlsruhe hat er nie bereut

Als Nordlicht hat sich Pluskota in Baden prächtig eingelebt, hat dort auch seine Freundin kennengelernt, mit der er ein Haus in Muggenstein vor den Toren Karlsruhes bewohnt. „Ich habe den Wechsel nie bereut. Karlsruhe ist eine superschöne Stadt, ich fühle mich wohl und auch der Club ist hervorragend organisiert“, erzählt der frühere Jugendnationalspieler, der einst wegen eines in Gießen erlittenen Schienbeinbruchs zu den Lions gewechselt war, um wieder mehr Spielzeit zu erhalten. Der Traum von der Rückkehr in die BBL kann für den Center eventuell auch in Karlsruhe in Erfüllung gehen. Das Team des kroatischen Trainers Aleksandar Scepanovic hat vor dem Gastspiel am Sonntag in Bremerhaven sechs Siege in Folge geholt und liegt als Tabellenvierter klar auf Playoff-Kurs. Dabei soll es nicht bleiben, wenn es nach dem Spieler mit der Nummer 23 geht: „Soweit ich weiß, werden die Lions einen Lizenzantrag abgeben. Das Ziel ist es, in die BBL aufzusteigen.“

Erfahrung spielt für Pluskota eine große Rolle

Dass es bei den Lions in dieser Saison so gut läuft, hängt nicht zuletzt mit Pluskota zusammen, der vielleicht seine beste Saison als Profi spielt. Über die Gründe seiner Leistungsexplosion rätselt der Bremerhavener selbst ein wenig: „Ich habe im Sommer nichts anderes gemacht als in den Jahren davor. Ich profitiere natürlich von meinen Mitspielern, die Guards finden mich im Pick-and-Roll. Die Erfahrung spielt sicher auch eine Rolle, ich kann das Spiel jetzt besser lesen. Und ich habe das Vertrauen des Trainers, das ist auch ein wichtiger Faktor.“

Die Doppelbelastung ist sehr stressig für ihn

Was Pluskotas Bilanzen umso bemerkenswerter macht, ist die Tatsache, dass der „Big Man“ neben dem Profi-Sport eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration absolviert und in diesem Jahr abschließen wird. Diese Doppelbelastung ist nicht ohne, auch wenn die Lions und sein Arbeitgeber ihm „gewisse Freiräume“ gewähren. „Ich freue mich, wenn das vorbei ist. Dass es so stressig werden würde, habe ich nicht gedacht. Nach der Ausbildung werde ich mich wieder auf Basketball konzentrieren“, sagt der angehende IT-Experte.

Auf den Abstecher in die Heimat freut sich Pluskota nicht nur, weil er die Familie und Freunde wiedersehen wird - bei den Eisbären spielen mit Jarelle Reischel, Daniel Norl und Matt Freeman drei ehemalige Karlsruher. „Gerade Jarelle kann auch mal heißlaufen und ein 40-Punkte-Spiel einstreuen“, weiß der 30-Jährige, der einen Mitspieler aus Bremerhavener NBBL-Zeiten an seiner Seite hat: Bazoumana Koné: „Bazou hilft uns ungemein.“

Dass es am Sonntag eine klare Angelegenheit wie im Hinspiel wird, das die Lions mit 99:82 gewannen, glaubt Pluskota nicht. Überhaupt sei in Sachen Playoffs noch nichts entschieden: „Wenn man sich die Tabelle anschaut, ist alles supereng. Unser Trainer sagt immer: Das ist wie Wilder Westen.“

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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