Fischtown Pinguins

Bombastisches Spiel der Fischtown Pinguins wird von Tabellenführung gekrönt

Der Jubel kannte keine Grenzen. Die Fischtown Pinguins haben am Sonntagnachmittag das hochkarätige DEL-Spitzenspiel gegen Verfolger Straubing Tigers gewonnen und ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Zur Krönung gab es die Tabellenführung obendrauf.

Pinguins

Eine rote Jubeltraube: Erst feierten die Pinguins einen Sieg im Topspiel gegen Straubing, im Nachgang noch die Tabellenführung. Foto: Masorat-f

„Wir spielen schon seit einer ganzen Weile wirklich gut. Selbst in den Spielen, die wir verloren haben. Heute haben wir einen Weg gefunden und es ist gut für das Team, zu sehen, dass wir diese engen Duelle gewinnen können gegen Mannschaften, mit denen wir um Top-Plätze kämpfen“, erklärte Kapitän Jan Urbas, nachdem mit einem 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)-Erfolg gegen die Niederbayern im dritten Anlauf endlich ein Topspiel gewonnen wurde.

Berliner Niederlage verhilft zum Sprung an die Spitze

Den Sprung an die Tabellenspitze erlebten der Slowene und seine Teamkollegen gewissermaßen von der Couch in der Kabine. Denn die Krönung erfolgte im Nachgang, als am frühen Abend die Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim unterlagen - und plötzlich die Pinguins neuer DEL-Spitzenreiter waren.

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„Für uns das Entscheidende war, dass wir die Ruhe bewahrt haben. Da sind wir in früheren Spielen zu hektisch geworden.“

Thomas Popiesch

„Es war ein bombastisches Spiel von beiden Mannschaft und wohl das beste Torwart-Duell, dass ich jemals in der Liga gesehen habe“, lobte nach dem hochkarätigen Spitzenspiel der unterlegene Gäste-Trainer Tom Pokel.

„Dem ist nichts hinzuzufügen. Das Penaltykilling hat den Ausschlag gegeben, dass wir im Spiel geblieben sind und Kristers (Gudlevksis, Anm. d. Red.) hat wie in den vergangenen Wochen und Monaten ein überragendes Spiel gemacht“, lobte Pinguins-Coach Thomas Popiesch. „Zudem war es für uns entscheidend, dass wir Ruhe bewahrt haben. In früheren Spielen sind wir teilweise zu hektisch geworden. Hinten raus ist es dann ein ,Lucky Punch‘, aber auch da musst du da sein.“

Das Topspiel zwischen den Pinguins und Straubing bot alles, was den Eishockey-Sport auszeichnet.

Das Topspiel zwischen den Pinguins und Straubing bot alles, was den Eishockey-Sport auszeichnet. Foto: Masorat-f

Und das war seine Mannschaft. Zu Beginn spielten nur die Pinguins. Die Hausherren hatten bis zur 13. Spielminute 20:1-Schüsse, von denen allerdings nur acht aufs Tor durchkamen. Immer wieder bekamen die Straubinger noch einen Schläger oder Schlittschuh dazwischen.

In der Offensive war von den Tigers nichts zu sehen, ehe sie dann zweimal in Überzahl agieren durften - und fast den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Mehrere Großtaten von Torwart Kristers Gudlevskis bewahrten die Bremerhavener vor dem Rückstand, die eigentlich mit einer Führung in die Pause hätten gehen müssen.

Ein hochklassiges Spitzenspiel

Eingangs des Mittelabschnitts mussten die Pinguins dann sogar 21 Sekunden mit zwei Mann weniger überstehen. Doch das Abwehrbollwerk hielt dem aufflammenden Sturmlauf der Straubinger weiterhin stand.

Fortan entwickelte sich ein packender Krimi. Die Teams schenkten sich nichts und das Topspiel wurde seinem Namen mehr als gerecht: schnelles Tempo, sehenswerte Pass-Stafetten, harte Zweikämpfe und viele Torraumszenen. Die beiden defensiv stärksten Mannschaften der Liga boten ein Offensivspektakel. Mehr kann Eishockey nicht bieten.

Kristers Gudlevskis – Spieler des Spiels

00:12 min

Nur Tore fehlten. Die besten Chancen der Pinguins verpasste Jake Virtanen, der bei seinem Alleingang anders als noch beim 3:1-Sieg in Augsburg am Freitag dieses Mal an Tigers-Keeper Hunter Miska scheiterte (31.).

So bot das Spitzenspiel Spannung bis ins Schlussdrittel, indem sich Pinguins-Keeper Gudlevskis einmal mehr mit einer Riesenparade gegen Tim Brunnhuber auszeichnete (45.) und an diesem Sonntag zur unüberwindbaren Mauer wurde. Am Ende hielt der Lette seinen zweiten Shutout der Saison fest.

Der Mannschaftserfolg steht im Vordergrund

„So etwas ist immer schön, aber am Ende ist es nur ein Bonus und der Sieg ist wichtiger“, stellte der Mann des Tages die Mannschaft in den Fokus.

Denn 152 Sekunden vor dem Ende ließ Miha Verlic dann die Stimmung in der Eisarena explodieren. Der Slowene netzte zum 1:0 ein - die Entscheidung. Straubing nahm den Torwart raus und Felix Scheel erhöhte auf 2:0. Die Halle glich einem Tollhaus.

Torwart Kristers Gudlevskis bejubelte den Sieg auf dem Eis mit seinem Sohn - und ließ sich dann noch von den Fans feiern.

Torwart Kristers Gudlevskis bejubelte den Sieg auf dem Eis mit seinem Sohn - und ließ sich dann noch von den Fans feiern. Foto: Masorat-f

„Es ist immer toll, das Siegtor zu schießen, vor allem so spät in der Partie. Zudem haben wir die beiden Spiele in Straubing verloren und hätten dort mehr verdient gehabt. Zum Glück hat es nun geklappt“, erklärte der Stürmer. Die Party konnte beginnen. So hallte es von den Rängen: „Gegen Fischtown, kann man mal verlieren.“

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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