Werder Bremen

Werder-Trainer Ole Werner schlägt nach Leipzig-Pleite Alarm

Werder Bremen hat bei RB Leipzig eine späte 1:2-Niederlage kassiert - auch, weil die Bremer in der Schlussphase unfreiwillig wechseln mussten. Werder-Trainer Ole Werner schlägt nun wegen mangelnder Kaderbreite Alarm und stellt die Qualitätsfrage.

Werder-Trainer Ole Werner

Werder-Trainer Ole Werner Foto: Woitas/dpa

Marvin Ducksch humpelte mit dick bandagierter Wade durch die Katakomben der Red Bull Arena, auch Ilia Gruev lief alles andere als rund. Die beiden Profis des SV Werder Bremen hatten schon auf dem Platz über Krämpfe geklagt, kurz darauf mussten beide ausgewechselt werden. Da hatten die Gäste noch mit 1:0 gegen RB Leipzig geführt, die Hoffnung auf den ersehnten endgültigen Klassenerhalt lebte. Doch nach den Wechseln war in der Schlussphase der Partie nichts mehr wie vorher, die Grün-Weißen kassierten noch eine enttäuschende 1:2-Niederlage – was Cheftrainer Ole Werner anschließend zu einem alarmierenden Fazit kommen ließ. „Der Gegner wirft alles nach vorne und bringt noch einmal mehr Qualität von der Bank. Jeden Wechsel, den wir vornehmen, nehmen wir momentan eigentlich nur vor, weil Spieler verletzt sind oder irgendetwas anzeigen“, erklärte der 35-Jährige. „Das spricht für die Art und Weise, wie die Mannschaft gearbeitet hat, denn jeder hat alles auf dem Platz gelassen. Bei uns war dann aber in der Qualität, die von der Bank kam, ein Unterschied sichtbar.“

Keine Impulse von den eingewechselten Spielern

Kritik, die an die Adressen von Niklas Schmidt, Maximilian Philipp, Eren Dinkci oder Manuel Mbom ging, denn das Quartett brachte anders als die bevorzugte Stammbesetzung nicht mehr die nötigen Impulse, um den vorher vorhandenen Zugriff auf das gegnerische Team hochzuhalten. Darüber hinaus hatten die Bremer ganz kurzfristig auf Christian Groß (Kniebeschwerden) verzichten müssen, unter der Woche hatte sich zudem Milos Veljkovic mit einer Leistenblessur herumgeplagt. Toptorjäger Niclas Füllkrug fällt bereits seit Wochen mit Wadenproblemen aus, Abwehrspieler Amos Pieper musste operiert werden. Keine optimalen Voraussetzungen im Abstiegskampf.

„Das hat sich am Ende im Ergebnis widergespiegelt“, meinte Ole Werner. „Man muss das eben über 90 Minuten hinbekommen. Das gelingt uns aktuell nicht, auch weil es in der Breite fehlt.“ Und so schleppt sich Werder quasi auf der letzten Rille dem Ziel entgegen. Entlastung aus der eigenen U23 ist aktuell nicht zu erwarten, zumal der Nachwuchs selbst in der Regionalliga Nord gegen den Abstieg spielt und erhebliche Probleme hat. Ein sportlich unangenehmer roter Faden, der sich derzeit schmerzhaft durch Werders Fußballwelt zieht. Statt erlösender Punkte gibt es so einen Nackenschlag nach dem nächsten. „Es war etwas drin, aber uns fehlt aktuell die Substanz, um das gegen so einen Gegner über die Zeit zu bringen“, monierte Werner. „Das zeigt sich sehr, sehr deutlich.“

Was bleibt, ist die Sehnsucht nach Besserung. Schneller Besserung. „Ich weiß ja, was wir zu leisten imstande sind, wenn alle Mann an Bord sind“, meinte Werner. „In dieser Phase müssen wir uns jetzt einfach durchbeißen. Mir tut es unheimlich leid für die Mannschaft, denn ich sehe, wie sie arbeitet. Es gibt kein Spiel, in dem wir in dem Verdacht standen, nicht alles auf dem Platz gelassen zu haben.“ Ein wirklicher Trost ist das in der aktuellen Situation jedoch kaum.

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