„Rund um die Honigbiene - Einblicke in Theorie und Praxis“ - so lautete jetzt das Thema einer Veranstaltung im Apfelgarten in Burhave. Der Familiennachmittag fand im Rahmen der Kunst- und Kulturwochen „Gezeiten“ statt. Organisiert hatte ihn der Bürgerverein Burhave. Für die Besucher des Obstgartens gab es jede Menge Informationen und Anschauungsmaterial rund um die agilen Honiglieferanten, deren Gattung 50 Millionen Jahre alt ist.
Zahlen belegen es: Das Imkern liegt im Trend. In der Europäischen Union werden derzeit rund acht Millionen Bienenvölker gehalten. Im Winter zählen die einzelnen Völker 5.000 bis 8.000 Tiere, im Sommer sind es bis zu 50.000 Bienen. Der Honig wird zweimal im Jahr geerntet, meistens Ende Mai und Ende Juli, ließen die Hobbyimker Rainer Schiet, Helmut Mayer und Olaf Heinrichs die Anwesenden wissen. Pro Bienenstock lassen sich im Jahr durchschnittlich etwa 20 bis 30 Kilogramm Honig gewinnen. 2022 waren es hier in Butjadingen sogar um die 50 Kilo. Für ein Kilogramm Honig müssen die Bienen etwa zwei Millionen Blüten aufsuchen. Dafür müssen sie unglaubliche 150.000 Flugkilometer zurücklegen. Die Besucher konnten ganz frischen Honig probieren und anschließend auch erwerben.
Grundausstattung kostet ungefähr 140 Euro
Helmut Mayer ist seit drei Jahren Hobbyimker. Nach dem Ende seiner Erwerbstätigkeit besuchte er in Jaderberg einen Kursus, um sich auf sein neues Hobby vorzubereiten. 2019 startete er mit einem Bienenvolk, für das man im Durchschnitt um die 100 Euro zahlt. Die Kosten für die erforderliche Grundausstattung belaufen sich auf circa 140 Euro. Mittlerweile gehören zu seinem Bestand drei Völker. Der Burhaver verkauft den relativ festen und hellen Rapshonig, den dunklen und deutlich weniger süßen Waldhonig sowie den recht flüssigen Sonnenblütenhonig. Verwöhnt wurden die Gäste indes nicht nur mit Honig, sondern auch mit Bienenstich, Kaffee und Tee.
Honig ist ein Naturprodukt, dem eine antiseptische, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird. Auch das Bienenwachs, das die Tiere zum Bau der Waben nutzen, gilt als effektives Heilmittel. Aus ihm lassen sich zudem Kerzen und Kosmetikprodukte herstellen. Die alten Ägypter nutzten Honig zur Einbalsamierung und Mumifizierung sowie zum Abdichten von Holzschiffen. Die Römer versiegelten damit Krüge und Fässer. Die Griechen benutzten Wachs, um auf Holztafeln schreiben zu können.
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