Nordenham

53.000 Euro Spenden: Sondertopf für ukrainische Flüchtlinge

1254 Flüchtlinge aus der Ukraine leben derzeit in der Wesermarsch, Tendenz steigend. Das Aktionsbündnis „Wesermarsch hilft“ kann schnell und unkompliziert einspringen, wenn der Staat keine Möglichkeit für eine finanzielle Unterstützung sieht.

Die Lions-Mitglieder überreichten den Spendenscheck an Landrat Stephan Siefken.

Die Lions-Mitglieder überreichten den Spendenscheck an Landrat Stephan Siefken. Foto: privat

Das von Landrat Stephan Siefken initiierte Bündnis aus den Wohlfahrtsverbänden Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie und Paritätischer Wohlfahrtsverband, den Kirchen und den Service-Clubs in der Wesermarsch zog gestern im Kreishaus in Brake eine erste Bilanz. Anlass war die Übergabe eines Spendenschecks über 7500 Euro durch die Lions-Clubs Mimi Leverkus und Brake. Damit stieg das Spendenaufkommen auf 53.130,70 Euro.

„Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto länger werden Flüchtlinge bei uns bleiben. Diese Arbeit ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf“, appelliert der Landrat an die Bevölkerung, in der Unterstützung für die Flüchtlinge nicht nachzulassen. In der jüngsten Kreistagssitzung hatte Stephan Siefken darauf hingewiesen, dass die vom Land Niedersachsen dem Landkreis zugewiesene Aufnahmequote auf 2320 Ukrainerinnen und Ukrainer erhöht worden ist.

Es würden nur Maßnahmen aus dem „Wesermarsch hilft“-Topf unterstützt, die aus keiner anderen Quelle bezuschusst werden, betonte der Landrat. Als Garanten für dieses stringente Verfahren nannte er den ehemaligen Kreiskämmerer Hans Kemmeries, die Vorsitzende des Vereins Refugium Wesermarsch, Doris Ammermann, und Caritas-Geschäftsführer Ralf Bunten.

Doris Ammermann erklärte, dass der Grundbedarf der Flüchtlinge, weit überwiegend Frauen mit Kindern, durch das Jobcenter der Arbeitsagentur gedeckt werde. Wenn es aber mal ein bisschen mehr sein solle, „dann springen wir ein. Wir haben kein Geld? Das gibt es nicht mehr dank ,Wesermarsch hilft‘“, betonte die Leiterin der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe im Refugium Wesermarsch. Ralf Bunten legte Wert auf die Feststellung, dass die Hilfen nicht ausschließlich für Ukrainer gedacht seien, „sondern allgemein für Flüchtlinge“.

Bisher seien 13 Anträge mit einem Fördervolumen von 18.224 Euro bedient worden sind, berichtete Doris Ammermann. Als ein Beispiel führte sie einen Zuschuss über 420 Euro für Busfahrten mit ukrainischen Kindern zur Spielscheune nach Burhave an. Im Mehrgenerationenhaus in Nordenham wird die Flüchtlingshilfe mit ihren Sprachkursen mit 1060 Euro unterstützt. Der Bewegungs- und Spaßtag Integration durch Sport des SV Nordenham im Störtebeker-Bad wird mit 1000 Euro gefördert.

Das Antragsverfahren ist denkbar einfach. Es muss lediglich ein DIN-A4-Vordruck mit Angaben über die beantragende Organisation, Anschrift, Bankverbindung, kurzer Projektbeschreibung und gewünschter Fördersumme beim Refugium eingereicht werden.

Damit der Fördertopf gefüllt bleibt, bittet der Landrat weiterhin um Spenden auf das Konto „Wesermarsch hilft“ bei der LzO (IBAN DE86 2805 0100 0094 1847 28).

Lutz Timmermann

Freier Mitarbeiter

Lutz Timmermann ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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