Nordenham

Sie sorgen dafür, dass Plattdeutsch in der Wesermarsch weiterlebt

Der Schrieverkring im Rüstringer Heimatbund sucht Menschen, die Freude an der plattdeutschen Sprache haben. Einmal im Monat kommen die Schreiberinnen und Schreiber (Schriever) zusammen - zum Beispiel, um öffentliche Auftritte vorzubereiten.

Bei einem sogenannten Warkeldag wurden neue Geschichten vorgelesen und diskutiert von (von links) Holger Rick, Amanda Kummerhoff, Petra Schomaker, Gundula Niedzella, Ernst-Moritz Hüpers, Hans Willms, Helga Theilen-Sandstede und Reinhard Meyer.

Bei einem sogenannten Warkeldag wurden neue Geschichten vorgelesen und diskutiert von (von links) Holger Rick, Amanda Kummerhoff, Petra Schomaker, Gundula Niedzella, Ernst-Moritz Hüpers, Hans Willms, Helga Theilen-Sandstede und Reinhard Meyer. Foto: Timmermann

„Pingelt maal dör, denn schnackt wi mit’n anner“, beenden Petra Schomaker und Gundula Niedzella ihren Aufruf, dem Schrieverkring beizutreten. Diese Gruppe im Rüstringer Heimatbund macht es sich seit 1987 zur Aufgabe, die plattdeutsche Sprache zu pflegen.

Verstärkung ist nötig, denn die Plattschnacker haben seit 2017, als der Rüstringer Heimatbund sein 125-jähriges Bestehen feierte, einige Aktive verloren. Verstorben sind seitdem Erika Braasch, Diethold Borchers, Myra Stuhrmann, Ewald Gierke, Klaus Wessels, Hans Wohlkopf und Erwin Jürgens. Alle haben mit Veröffentlichungen und Auftritten vielen Freunden des Niederdeutschen Freude gemacht.

Drei neue Plattdeutsch-Freunde

Baas (Vorsitzende) Petra Schomaker und ihre Stellvertreterin Gundula Niedzella freuen sich, dass zu der Stammbesetzung mit Marietta Ahlers, Reinhard Meyer, Helga Theilen-Sandstede und Amanda Kummerhoff immerhin drei neue Plattdeutsch-Freunde hinzugestoßen sind. Hans Willms aus Stollhamm ist schon vier Jahre dabei, im vergangenen Jahr ist Holger Rick aus Schwei dazugekommen und nun Ernst-Moritz Hüpers aus Esenshammergroden.

Der 74-jährige Holger Rick schreibt unter dem Pseudonym Arne Arngast. Er hat schon bei den Berner Bücherwochen mit Gedichten und Kurzgeschichten auf sich aufmerksam gemacht und textet, wie der gebürtige Schweier erzählt, „schon länger auf Platt“. „Platt schnacken do ik all mien Leven lang“, sagt der 82-jährige Ernst-Moritz Hüpers.

Touristen lieben seine Geschichten und Witze

Der 79-jährige Hans Willms ist vielen auch dadurch bekannt, dass er bei Auftritten des Shantychors Butjenter Blinkfüer Geschichten und Witze auf Plattdeutsch erzählt, an denen insbesondere Touristen großen Spaß haben. Bei den Dreschtagen an der Moorseer Mühle steht er oben auf der Dreschmaschine, um sie mit Stroh zu „füttern“.

Einmal im Monat treffen sich die Plattdeutsch-Freunde zu einem Warkeldag (Werktag) im Friesenheim in Rodenkirchen. Dort werden neu ersonnene Geschichten vorgetragen und - wenn für gut befunden - in das Programm der nächsten öffentlichen Auftritte aufgenommen. So wird es am 26. September wieder beim Plattdüütsch-Dag in der Moorseer Mühle sein.

Am 22. November wird es nach der Andacht zum Buß- und Bettag in der St. Matthäus-Kirche in Rodenkirchen und einer Führung durch das Gotteshaus im Gemeindehaus eine Autorenlesung mit dem Schrieverkring geben. Und am 9. Dezember steht wieder der traditionelle plattdeutsche Nachmittag des Rüstringer Heimatbundes in den Nordenhamer Weserterrassen auf dem Programm.

Lutz Timmermann

Freier Mitarbeiter

Lutz Timmermann ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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