Moin

500 erstaunte Besucher im Stadttheater: Die Sorgen eines Jazz-Sängers

Moin heißt die tägliche Kolumne in der NORDSEE-ZEITUNG, diesmal geht es um Verständnisprobleme zwischen Berlinern und Bremerhavenern.

Die Sorge kam gleich vor dem ersten Song. „Ich hab mich gefragt, wie das Bremerhavener Publikum mich heute empfangen wird, wenn es hört, dass ich aus Berlin komme“, sagte Atrin Madani am Sonnabend bei der Jazz-Nacht im Stadttheater. Hä? Wie? Die mehr als 500 Zuhörer im Saal applaudierten nicht, lachten nicht, denn was meint der junge Sänger nur? Wieso sollten wir nicht freundlich zu ihm sein? Klar, es läuft nicht rund in der Politik aus der Hauptstadt, aber wir können doch deshalb hier die Berliner nicht aussperren. Die können ja auch nichts dafür. Madani deutete die erstaunt-verständnislosen Blicke richtig. „Sind wohl wenige Eishockey-Fans hier“, meinte er trocken. Jetzt kam der Applaus, der Groschen war gefallen. Klar, die Eisbären Berlin hatten am Abend zuvor das zweite Finalspiel gegen die Fischtown Pinguins gewonnen. Zwischen Jazz-Liebhabern und Eishockey-Fans scheint es selbst in Bremerhaven keine große Schnittmenge zu geben.

Tobia Fischer

Kultur, Reporterin mit besonderen Aufgaben

Tobia Fischer, Jahrgang 1963, ist stellvertretende Teamchefin der Lokalredaktion. Seit 1993 arbeitet sie bei der NORDSEE-ZEITUNG. Die gebürtige Heidelbergerin hat in Berlin studiert und als freie Journalistin gearbeitet.

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