Wer sich im hiesigen Amateurfußball umhört, ob die in der ARD-Doku „Milliardenspiel Amateurfußball – Wenn das Geld im Umschlag kommt“ geschilderten Missstände auch Vereine in Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven betreffen, stößt auf die erwartbaren Reaktionen: „Klar gibt es Spieler, die unter der Hand bezahlt werden – aber nicht bei uns.“ Man darf schon annehmen, dass die große Mehrheit der Vereine sich im zulässigen Rahmen bewegt. Es gibt andere Wege, Spieler langfristig bei der Stange zu halten: Gutes Training von lizenzierten Coaches, ordentliche Plätze, gemeinsame Aktivitäten neben dem Platz. Die Wandervögel, die die Hand aufhalten, fliegen nach ein, zwei Saisons eh wieder weiter. Man darf aber auch annehmen, dass auch bei uns Geld im Umschlag im Umlauf ist. Schließlich ist Verein A, der versichert, sich an die Regeln zu halten, ganz gut darüber im Bilde, was bei Verein B finanziell läuft – spätestens wenn man mit Spielern der Konkurrenz über einen Wechsel verhandelt. All das ist nicht schön und es ist gut, dass die ARD-Doku in Erinnerung ruft, in welcher Gefahr die Vereine schweben. Steuerhinterziehung kann den Verlust der Gemeinnützigkeit nach sich ziehen.