Puh, das war knapp. Werder Bremen hat den zweiten Bundesliga-Abstieg in seiner Geschichte gerade noch so verhindert. Auch wenn es gut gegangen ist, wird es einige Zeit dauern, diese Spielzeit aufzuarbeiten. Misslungene Transfers, großes Verletzungspech, fehlendes Spielglück, flatternde Nerven. Die Gründe für den Absturz sind vielfältig. Darüber hinaus muss Werder sich aber grundsätzlich fragen, wo es in der Bundesliga steht. Noch vor einem Jahrzehnt war es eine Selbstverständlichkeit, dass in der Woche im Weserstadion das Flutlicht brennt, weil Europapokalspiele anstehen. In der Bundesliga gehörte Werder traditionell zu den Spitzenmannschaften. Dort sind inzwischen Bayern München und Borussia Dortmund unerreichbar. Aber auch dahinter hat sich viel getan. Von großen Geldgebern geförderte Clubs wie Leipzig, Hoffenheim, Leverkusen, Wolfsburg und neuerdings Hertha BSC nehmen wie selbstverständlich Top-Plätze ein. Dann sind da noch Vereine wie Mönchengladbach, Frankfurt und Freiburg, die dank sportlicher und wirtschaftlicher Konstanz an Werder vorbeigezogen sind. Und schon wird klar: Die Luft wird auch künftig dünn für die Bremer. Der Verein wird sich neu erfinden müssen in den kommenden Jahren. Tradition alleine ist kein Erfolgsfaktor, das musste schon der Hamburger SV schmerzlich erfahren.