Moin

Der Finanzsenator strahlt trotz eines Riesenbergs an Problemen

Gute Überschriften sind in der Politik viel wert. Positive Begriffe sollen dabei den Riesenberg von Problemen überkleistern.

Porträt von Klaus Mündelein

Früher wurde uns ja schon durch den Namen der Gesetze wie „Gute-Kita-Gesetz“ mitgeteilt, was wird davon zu halten haben. Das hat inzwischen etwas nachgelassen. Die Politik hat verstanden, dass das schief gehen kann. Der Name „Gute-Wärmepumpen-Gesetz“ hätte womöglich die Bürger noch mehr aufgebracht. Dennoch bleibt die Politik weiterhin bemüht, das Gute und Schöne ihrer Arbeit hervorzuheben. So hat der Finanzsenator die Öffentlichkeit darüber informiert, dass er die Eckwerte für den kommenden Doppelhaushalt des Landes festgezurrt hat. Unumwunden räumt er die Probleme ein: Rezession, hohe Energiekosten, hohe Inflationsrate, immer mehr Flüchtlinge, steigende Sozialausgaben, zusätzliche Lehrerstellen müssen finanziert werden, enorme Hafeninvestitionen vor der Brust, erste Tilgungsraten für die Corona-Schulden und Sanierungsmaßnahmen gegen eine drohende Haushaltsnotlage. Ein Horrorkatalog. Dennoch strahlt der Senator Zweck-Optimismus aus: „Für ein wirtschaftlich starkes, klimaneutrales und soziales Land Bremen“, lautet die Überschrift über diesem Problemberg. Klingt fast schon wie „Gute-Pleite-Gesetz“.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

0 Kommentare
Newsletter Der KZW-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL

Moin

Brechend voll: Gottesdienst unter Bäumen

nach Oben