Wenn ich im Urlaub bin, überlasse ich gerne vieles dem Zufall. Reiseführer lese ich allerhöchstens quer. Durch die einschlägigen Webseiten, die eine Planung erlauben würden, stöbere ich höchstens flüchtig.
Dass es mitunter allerdings doch hilfreich sein kann, sich ein wenig zu informieren, an den richtigen Stellen gut zuzuhören und Schilder nicht nur mit einem halben Auge zu beachten, zeigt das Beispiel einer Urlauberfamilie, die Fedderwardersiel einen Besuch abstatten wollte.
In dem Fischerort gibt es bekanntlich ein Nationalpark-Haus. Was es dort aber nicht gibt, ist ein Parkhaus. Den kleinen, aber feinen Unterschied hatten die Urlauber offenbar nicht mitbekommen. Auf jeden Fall fuhren sie durch Fedderwardersiel, um ihr Auto in dem Parkhaus, von dem sie wohl irgendwo gehört hatten, abzustellen.
Fedderwardersiel ist nicht sehr groß. Mit dem Auto hat man in fünf bis zehn Minuten alles gesehen. Die Urlauber jedoch gurkten eine halbe Stunde durchs Dorf - zunehmend verzweifelt und mit irgendwann vermutlich auch echt mieser Stimmung an Bord. Irgendwo muss es doch sein, dieses ominöse Parkhaus!? Verflixt!
Der Clou der Geschichte ist, dass die Urlauber irgendwann vom Suchen die Nase voll hatten, ihr Auto anbstellten und sich nach dem Weg zum Parkhaus erkundigten - und zwar an der Kasse des Nationalpark-Hauses. Wer auch immer dort gerade Dienst hatte, musste sich vermutlich auf die Zunge beißen, um cool zu bleiben und nicht vor Lachen loszuprusten.
Sollten die Urlauber im Vorfeld doch genügend Informationen eingeholt haben, könnte eine mögliche andere Erklärung für ihr Missgeschick sein, dass sie schlicht gedanklich einen Bindestrich falsch platziert haben. So mag aus dem Nationalpark-Haus womöglich ein National-Parkhaus. Macht zwar keinen Sinn, ist aber nicht undenkbar.
Wie auch immer, das Nationalpark-Haus ist allemal spannender als ein National-Parkhaus. So gesehen waren die Urlauber dann irgendwie doch an der richtigen Adresse.