Für Einswarden und auch die Stadt Nordenham ist der Rückzug von Nordwohnen bedauerlich. Nordwohnen war immerhin ein Partner. Ein Unternehmen, mit dem die Stadt Absprachen treffen konnte und das sich in Einswarden finanziell und darüber hinaus engagiert hat. Das war bei den Vorgängern nicht der Fall. Gleichzeitig macht der erneute Verkauf deutlich, wie fragwürdig es ist, das Schicksal eines halben Stadtteils in die Hand wechselnder Wohnungsbaugesellschaften zu legen. Etliche Mieter der ZBI, eines weiteren Vermieters in Einswarden, sind tief frustriert über mangelnde Erreichbarkeit, Zeitverzug und Probleme bei der Sanierung der Gebäude mit Bleileitungen. Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen, aber gut wäre es gewesen, wenn der Einswarder Wohnungsbestand in den 1990er Jahren nicht auf den freien Markt gekommen wäre. Wohnen ist ein Menschenrecht. Das scheint in der Hand öffentlich kontrollierter Wohnungsbaugesellschaften besser aufgehoben zu sein als bei ständig wechselnden privaten Anbietern, denen es mehr um den Gewinn als um die Mieter geht.