Unsere Kinder sind große Fans kurzfristig anberaumter Akrobatik-Shows im heimischen Garten. Eine Schaukel, ein paar kleine Hindernisse, ein Trampolin - mehr brauchen sie nicht, um so zu tun, als ob sie schon seit eh und je in der Manege zu Hause wären. Am späten Samstagnachmittag kam Kinder Nummer drei auf die Idee, mehrere Kunststoffstangen auf den Rasen zu legen, um dann mit dem Roller darüber hinwegzugleiten und auf dem im Boden eingelassenen Trampolin zu landen. Mit wohl gewählten Worten weckte der Dreijährige unsere Neugier. „Hochverkehrtes Publikum“, rief er tatsächlich, „darf ich um ihre Aufmerksamkeit bitten?“ Was dann folgte, war ein Beinahe-Sturz auf den Stangen, die seinen Roller abrupt ausbremsten. Doch sein Ziel, das Trampolin, erreichte er trotzdem irgendwie. „Tadadadaah!“, rief er stolz und bekam von meiner Frau und mir den ersehnten Applaus. Ich war vor allem froh, dass er froh war. Lieber ein bisschen Zirkus als viel Theater.