Wesermarsch Spartipps

So wird in der Ferienwohnung Energie gespart

Die Urlaubssaison steht bevor und auch in der Wesermarsch werden voraussichtlich um Ostern herum die ersten Ferienwohnungen wieder bezogen. Wie hat dort der Energiepreisschock vom vergangenen Jahr gewirkt und wie kann man gegensteuern?

Steht eine Ferienwohnung leer, wird oft auch der Kühlschrank nicht gebraucht und kann getrost ausgeschaltet werden.

Steht eine Ferienwohnung leer, wird oft auch der Kühlschrank nicht gebraucht und kann getrost ausgeschaltet werden. Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Spätestens mit den Osterferien machen sich Urlauber aus allen Teilen Deutschlands wieder auf den Weg in den Norden. Ein großer Teil davon verbringt den Urlaub in Ferienwohnungen. Dort gibt es den Komfort von Zuhause meistens als Rundum-Sorglos-Paket. Doch die massiv angestiegenen Energiepreise haben im vergangenen Jahr auch die Anbieter von Ferienwohnungen buchstäblich eiskalt erwischt. Dass Öl und Gas doppelt bis viermal so teuer würden, konnte niemand ahnen, als die Domizile gebucht und bezahlt worden waren. Umso mehr dürfte für die kommende Saison im Fokus stehen, wie man auf den Preisschock reagiert.

Beim Tourismus-Service Butjadingen (TSB) laufen die Buchungen für viele Ferienwohnungen in der Gemeinde ein. Fast erwartungsgemäß sind viele Unterkünfte in diesem Jahr teurer geworden. „Allgemein wurden Preissteigerungen vorgenommen“, sagt TSB-Geschäftsführer Robert Kowitz. „Im Durchschnitt erhöhten die Vermieter die Preise in der Hauptsaison um sieben bis acht Prozent.“ Bis dato scheint es die Touristen nicht abzuschrecken. „Eine negative Auswirkung auf die Buchungen können wir aber aktuell nicht feststellen“, fügt Kowitz hinzu.

Einfache Möglichkeiten

Am billigsten ist Energie, die gar nicht erst verbraucht wird. Der Deutsche Ferienhausverband (DFV) rät Vermietern deshalb zu einer energiesparenden Ausstattung ihrer Feriendomizile. „Mit abschaltbaren Steckdosen, wassersparenden Duschköpfen und LED-Leuchten können Vermieter schnell und günstig ihre Ferienwohnung umrüsten“, sagt der DFV-Vorsitzende Göran Holst. „Eine intelligente Licht- und Heizungssteuerung, die über App geregelt wird, spart ebenfalls Energie.“ Ob sich ein Smart Home lohnt, müsse jeder Vermieter für sich entscheiden. „Die Preisspanne reicht von ein paar hundert Euro für einfache Lösungen bis hin zu einigen tausend Euro für Komplettsysteme. Hier ist eine gute Kalkulation und Beratung unabdingbar“, so Holst weiter.

Der kommunale Energieversorger EWE hat keine speziellen Spartipps für Ferienhäuser und verweist auf die allgemein bekannten Energiespartipps für private Haushalte. EWE-Sprecher Dietmar Bücker rät außerdem, eine Ferienwohnung in ungenutzten Zeiten auf eventuelle Schäden zu überprüfen, die weitere Kosten nach sich ziehen könnten. „Auch sollten Häuser im Winter nicht zu stark auskühlen, weil dadurch etwa Feuchtigkeitsschäden entstehen können“, so Bücker weiter.

Auch Gäste sensibilisieren

Der süddeutsche EWE-Wettbewerber EnBW empfiehlt neben energiesparender Ausstattung, auch nach „stillen Stromfressern“ Ausschau zu halten (siehe Infokasten). Das sind vor allem elektronische Geräte, die trotz längerer Abwesenheit betriebsbereit sind. In diesem Modus können sie bis zu zehn Prozent des Gesamtverbrauchs ausmachen. Ein einfacher Weg, diese stillen Verbraucher vom Netz zu nehmen, ist der Anschluss an abschaltbare Steckdosen. Am Bequemsten wäre es, einfach die Sicherungen in der Ferienwohnung herauszunehmen. Dabei solle man aber sicherstellen, dass an ihnen nur Geräte hängen, die man auch wirklich abschalten will. Sonst bleibt im Ernstfall auch die Alarmanlage stumm.

Wollen Ferienhaus-Besitzer effektiv Energie sparen, müssen sie aber auch die Gäste mitnehmen. Der TSB hat dazu eine Liste mit sieben einfachen Tipps in Platt- und Hochdeutsch erstellt, die Vermieter in ihren Unterkünften auslegen können. „Sie sollen den Gästen einen Denkanstoß geben“, sagt Robert Kowitz. „Idealerweise mit einem Schmunzeln.“

Ein Strahlregler, der vor den Wasserhahn geschraubt wird, hilft, Wasser zu sparen.

Ein Strahlregler, der vor den Wasserhahn geschraubt wird, hilft, Wasser zu sparen. Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Jens Schönig

Reporter

Jens Schönig ist in Bremerhaven aufgewachsen. Sein Volontariat machte er bei einem Logistik-Verlag. Davor war er bereits freier Mitarbeiter der NORDSEE-ZEITUNG. Nach Tätigkeiten für mehrere Zeitungen im Nordwesten ist er seit 2023 Reporter bei der Kreiszeitung Wesermarsch.

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