„Wir haben uns in den heißen Sommern 2018 und 2019 immer wieder gefragt, wo sich Mensch und Tier abkühlen können“, erklärt Klimahaus-Sprecher Holger Bockholt. So sei die Idee entstanden, die Schlittenhunde von Norbert Kranz aus Ridderade ins Klimahaus einzuladen. Dieses Jahr, mit dem Beginn der sogenannten Hundstage, der Zeit des Hochsommers zwischen 23. Juli und 23. August, habe man die Schlittenhunde dann tatsächlich begrüßen dürfen. „Die Tiere haben sich so wohlgefühlt, das war schön, sie dabei zu beobachten“, berichtet Bockholt von seinen Eindrücken.
Tiere fühlen sich wohl in der Antarktis
Die Hunde durften den Bereich des Klimahauses betreten, in dem das Antarktis-Klima herrscht. Bockholt räumt ein: Natürlich seien Schlittenhunde in der Natur in den nördlichen Polargebieten und nicht am Südpol beheimatet, doch hätten die ersten Polarforscher sie auch dort eingesetzt.
Auch wenn sich die Huskys in der Klimahaus-Antarktis sehr wohlfühlten, mussten sie eine Stippvisite in die Wüste des Niger unternehmen. Das Bild, das dort entstanden ist, sollte auf den ersten Blick deutlich machen, dass die Schlittenhunde und die Wüste überhaupt nicht zusammenpassen, und wie wichtig es ist, die jeweils richtigen Lebensräume zu erhalten. Das sei auch die Überleitung zu der neuen Sonderausstellung „Das letzte Eis“ gewesen, die am Donnerstag starte, berichtete Bockholt. Vom 28. Juli bis zum 30. Dezember gibt die Fotoausstellung Einblicke in zwei völlig unterschiedliche Orte auf der Welt und ihren Umgang mit den Folgen des Klimawandels: die Schweiz und Alaska. Alaska gehört wie Sibirien, Grönland und die arktischen Regionen Kanadas zur Heimat der Schlittenhunde.
Neue Fotoausstellung
Ein Klimahaus-Team rund um den Filmemacher Alessandro Rovere, den Fotografen Manolo Ty sowie die Autorin Anne Steinbach hat an genau diesen beiden Stationen, Schweiz und Alaska, haltgemacht und ist dem Klimawandel vor Ort auf den Grund gegangen. Der Fokus liegt dabei auf den Menschen, die in den besuchten Regionen auch heute meist noch sehr traditionell leben. „Die Besucherinnen und Besucher können sich beeindrucken lassen von der Abgeschiedenheit der St. Lawrence-Insel vor der Küste Alaskas und den dort ansässigen Yupik, die bis heute an ihrer Selbstversorgung festhalten. Ähnlich geht es den Menschen im dargestellten Schweizer Isenthal, wo zum Beispiel gefährliche Steinschläge das Leben der weitgehend autark lebenden Menschen auf den Alpen, den Bergbauernhöfen der Region, immer wieder erschweren“, teilt Bockholt mit.
Beeindruckende Fotos, ergänzende Filme und ein parallel erscheinender Bildband „Das letzte Eis – Zwei Welten im Wandel“ zeigten unter anderem am Beispiel des Eisvorkommens, wie rasch sich die Lebensräume für Menschen und Tiere in diesen Regionen veränderten. Daneben werden Aspekte des Alltags der Schweizer sowie der Inuit ins rechte Licht gerückt, darunter die Jagd, Ernährung und Fortbewegung, Naturgefahren und natürlich auch Eisrückgang und Gletscherschmelze.
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- 30. 12. 2022
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