Zeven

Ein Tag, den ich wohl nie vergessen werde

Ein Tag, den ich wohl nie vergessen werde

Wissen Sie noch, wo Sie am 31. August 1997 waren beziehungsweise wie Sie diesen Tag verbracht haben, liebe Leser? Nein? Ich schon. Ich saß im Schlafanzug vor dem Fernseher, es war ein Sonntag, und konnte kaum glauben, was mir da aus Paris berichtet wurde. Noch schlimmer waren die Bilder, die aus der französischen Hauptstadt übertragen wurden. Die Nachrichten und Ereignisse überschlugen sich an diesem Tag, eine Sondersendung jagte die nächste. Was war passiert?

Nun, in Paris war an diesem frühen Sonntagmorgen die britische Prinzessin Diana mit ihrem Lebensgefähren Dodi Al-Fayed, Erbe einer Kaufhaus-Dynastie, bei einem tragischen Autounfall in einem Straßentunnel ums Leben gekommen - auf der Flucht vor Paparazzi auf Motorrädern, außerdem soll der Chauffeur der schweren Mercedes-Limousine, in der Lady Di damals mitfuhr, betrunken gewesen sein. Alles tragische Umstände, die zudem von Menschenhand gemacht wurden. Aber die Geschichte kennen Sie bestimmt, ich brauche Sie Ihnen nicht ein weiteres Mal zu erzählen.

Viel spannender ist doch die Frage, was sich seitdem - das Ganze ist nun 26 Jahre her - geändert hat? Nicht viel, fürchte ich. Obwohl damals eine intensive Diskussion über die Rolle und Verantwortung der Medien und insbesondere der Pressefotografen einsetzte, die im Übrigen bis heute andauert, hat sich wenig getan. Eher im Gegenteil: Es ist fast (noch) schlimmer geworden. Echte und vermeintliche Promis und ihre Angehörigen werden auch heute gnadenlos verfolgt und gejagt, von Respekt gegenüber der Privatsphäre dieser Menschen keine Spur. Das zeigen nicht zuletzt Beispiele wie die ausufernde Berichterstattung über Prinz Harry, Dianas jüngstem Sohn, und seine Frau Meghan. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt auch das Internet, das damals noch in den Kinderschuhen steckte und eine nicht so eine große Rolle spielte wie heutzutage. Und Social Media mit den dazugehörigen Hass-Auswüchsen war gleichfalls unbekannt. Und was lernen wir daraus? Bei aller verständlichen Neugier und Lust auf saftige Klatsch- und Tratschgeschichten über Prominente, ob sie nun stimmen mögen oder nicht, sollten wir bedenken, dass dahinter stets auch reale Menschen mit ihren Gefühlen stehen. Und die gilt es zu respektieren. Oder wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihr Privatleben mit intimsten Details rücksichtslos an die Oberfläche gezerrt würde?

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