Moin Moin

Was Vögel für ihre Nester alles so mopsen

Mancher kriegt den Hals nicht voll. Unsere „Moin“-Autorin hat da so ihre Beobachtungen gemacht.

Sie kriegen den Hals einfach nicht voll - den Schnabel, denn ihre Küken sollen es schön weich haben. Piepmätze sind im Frühling im Dauerstress, um kuschelige Kinderzimmer zu bauen. Da Vögel nicht in der Nester-Abteilung des Baumarkts vorbeifliegen können, sammeln sie von frühmorgens bis zur Dämmerung Nistmaterial. Mit vollen Schnäbeln sausen sie kreuz und quer, hin und her. Was drollig aussieht, bedeutet für Vögel viel Arbeit und Üben - Nestbau ist nicht angeboren. Überall zittern Zweige, dort wird für den Nachwuchs alles vorbereitet. Bewundernswert, wie Piepmätze im Einheitsgrün „ihr“ Nest wiederfinden.

Was sie alles rupfen und zupfen: trockenes Gras vom Rasen, vertrocknete Blätter unter Büschen, weiches Moos von Beeten - im etwas unordentlichen Garten findet sich stets etwas. Gerne greifen Piepmätze auch zu ungewöhnlichen Dingen. Aus dem Strohdach des Vogelhäuschens ziehen sie Halme. Aus Wollsocken an der Leine pulen sie Fäden. Die Kokosmatte an der Tür ist vor ihnen nicht mehr sicher. Und wo sie einmal geklaut haben, da kommen sie immer wieder - im Tiefflug sausen sie an mir vorbei, der Garten gehört ihnen.

Zur Unterstützung beim Nestbau verteile ich für die gefiederten Freunde getrocknetes Gras, „naturreines Bergwiesenheu“, eigentlich für Osternester - im Nu vergriffen. Dafür danken sie mit wundervollem Gezwitscher.

Wie viel Arbeit es den Kerlchen macht, bis aus unzähligen Halmen, Blättern, Fäden und Moos ein Bett für Küken wird. Brüten muss geradezu Entspannung sein. Bevor dann der immer hungrige Nachwuchs mit weit aufgerissenen Schnäbeln Futter einfordert. Dann sind Vogeleltern wieder gefordert.

Bärbel Litfin

Producerin

Bärbel Litfin arbeitet seit einer gefühlten Ewigkeit bei der NORDSEE-ZEITUNG. Zuerst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung als Verlagskaufmann (Verlagskauffrau/Gender gab es damals noch nicht). Aber eigentlich wollte sie von Anfang an Journalistin werden. Ein Volontariat schloss sich an. Danach schrieb sie einige Jahre für das SONNTAGSJOURNAL und die damalige PR-Redaktion. Als gebürtige Bremerhavenerin wollte sie den Landkreis kennenlernen, nach vielen Jahren als Redakteurin in der Landkreis-Redaktion kennt sie jetzt jedes Dorf. Inzwischen arbeitet sie im Innendienst als Editor, redigiert in erster Linie die Landkreis-Texte der freien Mitarbeiter sowie Artikel in allen anderen Ressorts.

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