Die Polizei hat auf der A1 in Bremen einen völlig überladenen Kleintransporter mit Pferdeanhänger gestoppt. Das war im März. Die Verkehrspolizisten staunten nicht schlecht: Sieben Pferde sollten von den Niederlanden nach Rumänien gefahren werden. Eng an eng, ohne einen Schluck Wasser, 20 Stunden zusammengepfercht. Der Transport der Tiere war von niemandem genehmigt worden.
Von den befreiten Pferden kann heute nur über den fünf Jahre alten Hengst, der inzwischen Bubi genannt wird, mit Sicherheit gesagt werden, dass er gerettet ist. Er kam nach Bremerhaven ins Tierheim, weil er lebensgefährlich erkrankt war und nur hier sich Pfleger unter besonderen Quarantänebedingungen um den abgemagerten, mit offenen Wunden überzogenen und Strahlfäule an den Hufen geschundenen Hengst kümmern konnten.
Pferde werden zurückgebracht in die Niederlande
Alle anderen bis zu 20 Jahre alten Tiere wurden von einem Pferdehof in Bremen zurückgefahren in die Niederlande. Die Behörden dort müssten ermitteln, wem die Pferde gehörten und wer ihren quälenden Transport veranlasst hat, teilt Lukas Fuhrmann, Sprecher der zuständigen Gesundheitssenatorin, mit. Dem Land Bremen sind durch den Fall mindestens 10.000 Euro an Kosten entstanden für die Unterbringung der Tiere und besonders die aufwendige medizinische Behandlung des Hengstes in Bremerhaven. Das Verfahren wegen der Tierquälerei gegen das Transportunternehmen aus Rumänien läuft noch, ihm sollen die Kosten auferlegt werden. Aus Rumänien meldete sich zunächst jemand, dass ihm drei Tiere gehörten. Dann soll er untergetaucht sein.
Pferd Bubi hat schwere Zeiten hinter sich
Nach Tierquälerei und Lebensgefahr: So erholt sich Pferd Bubi im Tierheim Bremerhaven. Er hat schwere Zeiten hinter sich.
Weil das Pferd aus dem Tierheim zu krank war, um es zu transportieren, und sich auch nach Monaten kein Eigentümer finden ließ, darf es nun nach Ablauf aller Fristen endgültig in Bremerhaven bleiben. Die Behörden haben es nach dem Tierschutzgesetz eingezogen - und an den Tierschutzverein verkauft. Sie sei sehr froh darüber, sagt Amelie Bensch, die Leiterin des Tierheimes. „Wir können nun sicher sein, dass das Pferd am Ende nicht geschlachtet wird.“
Als der Fall im März publik wurde, sei die Anteilnahme groß gewesen, erzählt sie. Auch seien für das Pferd Spenden eingegangen, die den Ankauf ermöglicht hätten, sagt Amelie Bensch. „Wir wissen aber, dass er nicht dauerhaft bei uns bleiben kann.“ Das Tierheim will Bubi so lange behalten und aufpäppeln, bis er an ein gutes Zuhause vermittelt werden kann.
Bubi muss noch etwas zunehmen
Das gerettete Vollblut habe intensive Pflege nötig gehabt, sagt Pflegeleiterin Nadine Bruns. Aber selbst im Tierheim sei es besonders, ein Pferd zu betreuen. Heute liegt Bubi in seinem Paddock und wälzt sich gern im Sand. Das rotbraune Fell glänzt in der Sonne, alle Wunden sind verheilt. „Er muss noch zunehmen“, sagt Amelie Bensch, deshalb kommt Bubi auf eine Weide, um noch mehr fressen zu können als die täglich sechs bis sieben Kilogramm Heu und Zusatzfutter. Wenn die Pflegerinnen zu Bubi gehen, dann bleibt er sogar liegen. Das sei ein Zeichen des Vertrauens, sagt Nadine Bruns. Vielleicht drückt Bubi auch so seine Dankbarkeit aus. Für seine Rettung.
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