Mit dem Erfolg in dem schnellen, teilweise spektakulären Spiel schlug der Rekordmeister Eisbären Berlin gegen das Überraschungsteam der Deutschen Eishockey-Liga aus Bremerhaven zurück und glich die Serie „Best of seven“ zum 1:1 aus. Dabei holten die Bremerhavener „Comeback-Könige“ erneut einen zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand auf.
Bei insgesamt fünf Gegentoren ist es jedoch nahezu unmöglich, als Sieger vom Eis zu gehen. Und dabei hat Torhüter Kristers Gudlevskis wieder eine starke Leistung gezeigt. Die Pinguins haben aber schlichtweg zu viele Torchancen zugelassen.
„Wir wissen, dass wir nicht alles perfekt gemacht haben. Aber wir haben auch einiges gut gemacht. Wir haben viel kreiert in der Offensive und drei Tore geschossen. Das musst du in Berlin erstmal schaffen“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch. „Wenn du fünf Gegentore bekommst, wird es aber schwer, etwas mitzunehmen.“
Spiel drei am Sonntag in Bremerhaven
Am Sonntag (15.30 Uhr/live auf DF1) steigt das dritte Finalspiel wieder in Bremerhaven. Durch die Niederlage ist auch klar, dass es mindestens ein Spiel fünf geben wird, das am Freitag (19.30 Uhr) ebenfalls in Bremerhaven stattfindet. Der Vorverkauf startet am Samstag ab 9 Uhr in den Vorverkaufsstellen und online ab 10 Uhr.
Pinguins starten mit guten Chancen
Die Pinguins starteten stark. Felix Scheel und vor allem der frei durchmarschierende Ross Mauermann hatten in den ersten zwei Spielminuten gute Möglichkeiten. Im Anschluss hielt Torwart Kristers Gudlevskis mit einer Glanzparade gegen Marcel Noebels das 0:0 fest. Doch als die Berliner kurz vor der ersten Pause in Überzahl agieren durften, war auch der Lette geschlagen. Zunächst brach der Schläger von Nicholas Jensen, der das Spielgerät von Nino Kinder bekam - doch die Eisbären nutzten die Gunst der Stunde zum 1:0 (19.) durch Leo Pföderl. Eingangs des Mittelabschnitts erhöhten die Hausherren durch Blaine Byron auf 2:0 - mit viel Pech aufseiten der Pinguins. Vom Fuß des Torschützen rutschte der Puck von hinten an den Schlittschuh von Gudlevksis und von dort über die Linie (25.).
1.000 Bremerhavener Fans feiern das Team an
Wie schon im ersten Spiel der Finalserie lagen die Bremerhavener damit mit zwei Treffern im Hintertreffen. Sie waren aber direkt um Antwort bemüht und wurden belohnt. Kapitän Jan Urbas gelang der erlösende Anschlusstreffer zum 1:2 (29.). Die 1.000 mitgereisten Pinguins-Fans waren außer Rand und Band. Ebenso wie die insgesamt etwa noch einmal 1.000 Fans in Bremerhaven bei den beiden Public Viewings in der Eisarena und dem Apollo.
Es war der Auftakt einer wilden Phase. Denn die Berliner schlugen nur 80 Sekunden später erneut zu. Leo Pföderl stellte auf 3:1 (30.), ehe einer der gefürchteten Schlagschüsse von Urbas in Überzahl zum 2:3 (32.) einschlug. Dass die Pinguins niemals aufstecken, sollte sich einmal mehr beweisen. Denn kurz darauf gelang Ziga Jeglic gar der Ausgleich (35.). „Magic Jeglic“ täuschte einen Pass an und schlenzte den Puck dann ins kurze Eck.
Der „Karawanken-Express“ ging voran, das Team zog mit und die Bremerhavener Fans auf den Tribünen rasteten aus. Wie im ersten Finalspiel hatten die Pinguins einen Zwei-Tore-Rückstand gedreht.
Müller sorgt für die Vorentscheidung
Doch die Berliner setzten nach, stemmten sich dagegen, dass die Pinguins gänzlich das Kommando übernehmen und kamen aus dem Gewühl tatsächlich noch vor der Pause zu einem glücklichen 4:3 durch Jonas Müller (39.). „Wir sind drangeblieben und konsequent geblieben und haben den Ausgleich erzielt. Aber dann musst du stabiler sein und darfst nicht zwei Wechsel später direkt wieder das Gegentor bekommen“, sagte Popiesch.
Trotz eines starken zweiten Drittels und eines Übergewichts bei den Torschüssen gingen die Pinguins mit einem Rückstand in den Schlussabschnitt. Sie drängten auf den erneuten Ausgleich, wurden dann aber eiskalt erwischt. Durch eine starke Einzelaktion von Jonas Müller, der sich durch drei Bremerhavener Akteure durchtankte und dann auch noch Gudlevskis zwischen den Torstangen bezwang, gingen die Berliner in der 47. Spielminute wegweisend mit 5:3 in Führung.
Popiesch: „Wir müssen schnell lernen“
Bremerhaven rannte in den Schlussminuten an, doch diesmal verteidigten die Berliner ihren Vorsprung. „Wir müssen lernfähig sein und von Spiel zu Spiel dazulernen. Ich erwarte, dass die Spiele eng sind und es eine enge Serie wird“, sagte Popiesch mit Blick auf die kommenden Partien.
Die Statistik
Berlin - Pinguins 5:3 (1:0, 3:3, 1:0)
Tore: 1:0 (18:27) Tiffels (Wissmann, Noebels/bei 5-4), 2:0 (24:17) Byron (Noebels/bei 6-5), 2:1 (28:39) Urbas (Verlic, Jeglic), 3:1 (29:59) Pföderl (Noebels, Boychuk), 3:2 (31:58) Urbas (Jensen/bei 5-4), 3:2 (34:54) Jeglic (Verlic), 3:3 (34:54) Jeglic (Verlic), 4:3 (38:07) Müller (Tiffels, Eder), 5:3 (46:55) Müller.
Berlin: Tor: Hildebrand (Stettmer); Abwehr: Wissmann, Müller - Schemitsch, Melchiori - Ellis, Geibel - Hördler; Angriff: Pföderl, Boychuk, Noebels - Eder, Byron, Tiffels - Ronning, Wiederer, Bergmann - Veilleux, Cormier, Heim
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Gregorc, Eminger - Bruggisser, Kälble - Jensen, Appendino - Preto; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Conrad, Vikingstad, Mauermann; Uher, Friesen, Scheel - Büsing, Wejse, Kinder
Stand der Serie („Best of seven“): 1:1