Alle Artikel zum Thema: Gastronomie

Der nächste Wirt gibt auf: Im Golfclub Hainmühlen-Bremerhaven bleibt die Gastronomie überraschend geschlossen. Den Mitgliedern wurde mitgeteilt, dass der Betreiber zahlungsunfähig ist. Beim Amtsgericht soll aber gar kein Insolvenzantrag vorliegen.

Eine neue Erlebnisgastronomie: Die Freude über die Pläne der Bremer Union-Brauerei in Bremerhaven ist groß gewesen. Doch Architekturkenner sind plötzlich empört: Anders als versprochen soll das „Koggenbräu“-Gebäude für einen Neubau abgerissen werden.

Immer mehr Gasthöfe im Cuxland machen schließen. Vereine und Kommunen könnten die Begegnungsstätten übernehmen, findet NZ-Redakteur Jan Iven.

Seit fast 150 Jahren hat der Landgasthof Oerding in Kirchwistedt geöffnet. Das Gebäude galt früher als „Haus der unbegrenzten Möglichkeiten“. Hermann Oerding betreibt die Gaststätte in vierter Generation. Doch nun sucht er dringend einen Nachfolger.

Diese Nachricht gleicht einem kleinen Erdbeben in der Cuxhavener Gastro-Branche: Andreas Vogel, der die Restaurants „Hus op‘n Diek“ und „Oberdeck“ betreibt, ist in die Insolvenz geschlittert. Es ist nicht die erste Krise für den Gastronomen.

Seit dem 1. April ist Kiffen für Erwachsene legal - unter bestimmten Bedingungen. Ob in Bars, Kneipen oder Clubs Cannabis konsumiert werden darf, entscheiden die Inhaber. Das sagen Gastwirte in Bremerhaven dazu.

Ostern steht vor der Tür. Während die einen dann Fisch bevorzugen, essen die anderen lieber Fleisch. Doch welcher Wein passt zu welchem Gericht? Vinum Bonum aus Nordenham kann folgende Tropfen empfehlen und weiß, was derzeit im Trend liegt.

Es gibt gute und schlechte Restaurants. Es gibt aber auch gute und schlechte Gäste. Jeder, der im Service eines Lokals arbeitet, weiß das. Offen sprechen darüber wenige. Restaurant-Profi Mareike Blumenthal sagt Ihnen, wodurch ein Gast zum Problem wird.

Es gibt gute und weniger gute Restaurants. Es gibt aber auch gute und weniger gute Gäste. Jeder, der in einem Lokal arbeitet, weiß das. Offen sprechen darüber wenige. Hier verrät Ihnen Restaurant-Profi Mareike Blumenthal, was einen guten Gast ausmacht.

Unbekannte versuchen Gastronomiebetriebe und Hotels zu erpressen. Sie senden E-Mails mit Drohungen, die es in sich haben und fordern mehrere tausend Euro. Auch im Cuxland hat es einige getroffen, wie einen Gastwirt aus Sellstedt.

In Nordenham machen immer mehr Läden dicht. Und dann bleiben sie es auch für eine ganze Weile - oder für immer. In der ehemaligen Brasserie am Marktplatz ist seit Kurzem wieder Leben. Ein Umbau ist im Gange. Worauf können sich die Nordenhamer freuen?

„La Storia“ heißt jetzt „Hellas“ - wo vor knapp zwei Jahren ein Italiener zugemacht hat, serviert Georgios Stavrakoudis nun griechische Spezialitäten. Schon nach wenigen Tagen ist das Lokal ständig ausgebucht.

Der Arbeitsdruck im Betrieb steige, immer mehr Leistung werde in kürzerer Zeit von den Mitarbeitern gefordert. Und das Einkommen liege dennoch im Mindestlohnbereich. „Viele sind am Limit“, sagt Stephan Giese, Rechtsberater bei der Arbeitnehmerkammer.

Seit 1. Januar werden Speisen und Getränke im Restaurant wieder mit 19 statt 7 Prozent besteuert. Viele Gastwirte haben ihre Preise bereits erhöht. Der DEHOGA befürchtet eine Pleitewelle, falls nun die Gäste wegbleiben. Ein Kommentar von Heike Leuschner.

Essengehen wird teurer. 3,55 mehr für ein Schollenfilet oder 2,80 Euro mehr für ein Schnitzel sind keine Seltenheit. In diesem Jahr haben viele Restaurants ihre Preise erhöht. Verantwortlich dafür ist nicht nur der erhöhte Mehrwertsteuersatz.

Wo bekomme ich ein gutes Mittagessen? Bei Otten, sagen die Zevener. Dort schmeckt‘s. Zu den Stammgästen zählen Senioren, die nicht mehr selbst kochen können oder wollen. Sie müssen sich nun etwas anderes suchen, denn im Imbiss bleibt die Küche kalt.

Mit Gastronomen möchte man in dieser Zeit kaum tauschen. Viele sehen ihre Existenz bedroht. Wohin geht die Reise? Frank Westermann und sein Sohn Dennis vom Hotel & Restaurant „Heidejäger“ in Mulmshorn wagen einen Ausblick.

Die jüngere Geschichte des Restaurants „Nordseeblick“ im Fedderwardersieler Kutterhafen ist von ständigen Betreiberwechseln geprägt. Jetzt möchte mit dem Lokal ein Mann durchstarten, der dort schon einmal als Koch gearbeitet hat.

Die Gaststätte, die in den vergangenen Jahren eine sehr wechselhafte Geschichte hatte, ist bereits seit August geschlossen. Nun hat der Inhaber verkündet, dass sich daran zumindest unter seiner Regie nichts ändern wird. Die Brasserie ist Geschichte.

Die Sanierung des Leuchtfeuers war ebenso Thema während der Einwohnerversammlung in Sandstedt wie die Informationen zum geplanten Tante-Enso-Laden, die Pläne der Firma Grube, einen Solarpark zu errichten, oder die Lärmemission vom Braker Hafen.

Die Zahl ist das Ergebnis einer Studie des Pestel-Instituts, die die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in Auftrag gegeben hatte. Wie sieht es mit der Bezahlung für die Mehrarbeit aus? Gehen die Beschäftigten dabei womöglich leer aus?

Polen, England, Bremerhaven: Umzüge, Neuanfänge und viel Arbeit haben das Leben von Mateusz Wisniewski geprägt. In seinem Leben musste er oft für sich einstehen. „Ohne diese Scheißzeit wäre ich heute nicht hier“, sagt er rückblickend.

Kochen will Leopoldo Caniglia weiterhin: Fisch, Fleisch, Pasta, Pizza und vieles mehr. Doch nicht mehr in Bad Bederkesa. Der italienische Gastronom wird mit seinem Restaurant „Da Leo“ den Ort verlassen. Nach 22 Jahren. Die Hintergründe sind komplex.

Die Küche bleibt kalt - und das immer öfter. Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten - in der Gastronomie im Kreis Wesermarsch gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. „Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Was tun?

Saftige Burger, israelisches Manakisch, nordafrikanische Wraps - kurz: Das Street-Food-Festival ist zurück in Bremerhaven. Auf dem Lloyd Dock können während der Maritimen Tage fleißig Gerichte probiert werden - nicht nur die Gäste sind begeistert.

Die Union-Brauerei hat das ehemalige Koggenbräu gekauft. Chef Lüder Kastens wird mehrere Millionen in das Projekt investieren, um hier neben üblichen Union-Biersorten auch ein Bremerhavener Spezialbier zu brauen. Aber wie wird das alles hier heißen?

Nicola (25) und Challe (21) sind jung, doch sie haben große Ziele: Die beiden Brüder sind die neuen Pächter des Restaurants „Wal“ in Cuxhaven. Sie verraten, was sie antreibt und welchen Stellenwert die deutsche Küche bei ihnen hat.

Die Rückkehr des Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent schwebt wie ein Damoklesschwert über der Gastrobranche. Der Dehoga sorgt sich um die Zukunft von Betrieben, wenn die Preise weiter steigen. Olaf Wurm betreibt ein Restaurant und hat nachgerechnet.

Die Union Brauerei aus Bremen kauft das Koggenbräu-Grundstück am Alten Hafen in Bremerhaven. Ihr Konzept hat auf ganzer Linie überzeugt, so der Magistrat. Zu wuchtig, zu viel Schattenwurf? Eine Gestaltungswerkstatt soll die Entwürfe diskutieren.

Im Restaurant „Nordseeblick“ im Kutterhafen von Fedderwardersiel hatten die Pächter zuletzt eine Halbwertzeit von einer Saison. Warum kein Pächter durchhält, kann sich niemand erklären. Gibt es trotzdem noch Hoffnung, dass es weitergeht?

In der Gastronomie sind Fachkräfte und Personal Mangelware. Das Bootshaus im Bremerhavener Bürgerpark ist da keine Ausnahme. NZ-Volontärin Leoni Hentschel war vor Ort und hat ein Bild davon bekommen, wie dramatisch die Lage wirklich ist.

Das Schaufenster Fischereihafen ist eine touristische Perle. Die Lokale sind beliebt, auch draußen genießen viele das Ambiente. Bis es regnet. Vor den Lokalen stehen teilweise zerzauste Schirme, es tropft. Gemütlich ist das nicht. Nun gibt es Streit.

Als Sonja und Gernot Bieber das im Jahr 1845 errichtete Gulfhaus vorfanden, war es eine verwaiste Ruine. Sie haben ein Schmuckstück daraus gemacht. Wer mit den Bibers auf den Geburtstag des Hauses anstoßen will, kann einen besonderen Tropfen wählen.

Seit 34 Jahren betreibt Michael Schweers das in der Ortsmitte von Burhave gelegene Restaurant Altdeutscher Hof. Der gelernte Koch und Konditor erzählt, wie alles anfing und warum er und seine Frau Barbara nun aufhören wollen.

Gut zwei Jahre lang hat Corona die Reisebranche beeinträchtigt. Auch an der Nordsee haben Touristiker Einschränkungen gespürt. Kaum ebbt die eine Krise ab, sorgen sich Fachleute wie Kurdirektorin Sandra Langheim aus Wurster Nordseeküste um neue.

Eine Studie zeigt, was sich Nordsee-Urlauber wünschen, wie sie ihre Urlaubsregion und ihre Unterkunft bevorzugt aussuchen, welche Informationen sie vorab benötigen. Der Report informiert auch darüber, womit die Konkurrenz punktet.

Es ist Schluss. Schweren Herzens haben Heidi und Peter Dieckmann die Türen von Dieckmann's „Schlemmer CaRé“ verriegelt. 36 Jahre lang war die Gastronomie im Herzen von Bad Bederkesa ihr Leben. Nun berichten die Inhaber von ihren Beweggründen.

Das Schild „Ausserhaus Verkauf“ zeigt ins Nichts, die Wurt im Deichvorland von Spieka-Neufeld ist leer. Was fehlt? Pommes, Eis und kühle Getränke – mit anderen Worten: Das kultige Container-Restaurant „Ebbe und Flut“". Personalmangel, gestiegene Kosten und ein fehlender Nachfolger sorgen für gähnende Leere auf dem kleinen Hügel zwischen Kuhweiden und Strandkörben.

Pechschwarz sehen sie aus – die beiden großen Blechkisten südlich des Wremer Kutterhafens. Man könnte sie für Container halten, die ein vorbeifahrendes Schiff verloren hat. Wenn da nicht die elegante, für Schiffscontainer eher untypische Farbe wäre. Und dann steht da auch noch ein magentafarbener, würfelförmiger Container, der so gar nicht zum klassischen Schiffscontainer-Format passen will. Der „Strandhus“-Schriftzug auf dem Dach ist montiert, Kaffeemaschine und Herde sind installiert. Noch vor Pfingsten will Familie Reinhardt aus Wremen ihr Strandbistro eröffnen.

Eigentlich wollte Sandra Strodtmann vor vier Wochen nur Verpackungsmaterial abholen, welches sie auf Ebay Kleinanzeigen gefunden hatte. Am Ende des Termins stand so gut wie fest: Die EssBar Langen zieht in das legendäre Landhaus zum Nordpol nach Sievern. Am 15. Juni will die Imbiss-Chefin eröffnen.

Das Kneipensterben hat vor Butjadingen nicht Halt gemacht, auch wenn die Zahl von rund 40 gastronomischen Betrieben in den vergangenen 50 Jahren nahezu konstant geblieben ist. Die Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch liegt vorwiegend im Tourismus, denn beispielsweise in Tossens und Burhave hat die Zahl der Gastro-Angebote deutlich zugenommen. Dagegen wurde in den Dörfern, die nicht unmittelbar vom Urlauber-Zustrom profitieren, das Kneipen-Angebot erheblich reduziert.

Ja, was denn nun? Wird jetzt die 2G-plus-Regel auch in den Gaststätten und Restaurants der Seestadt gelten? Noch am Dienstagabend hieß es aus dem Gesundheitsressort: nein. Dann wäre das Land Bremen ebenfalls von den Beschlüssen der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung abgerückt. Am Mittwochmorgen hieß es dann: Doch, 2G plus wird landesweit gelten.

Keine Gäste, Umsatzverluste und viel Frustration: Der „gefühlte Lockdown“ in der Gastronomie kostet die Gaststättenbetreiber im Landkreis momentan viele Nerven. Die ersten schließen ihr À-la-carte-Geschäft oder ihren Hotelbetrieb, andere reduzieren Öffnungszeiten und halten sich mit Ersparnissen über Wasser. Außerdem könnten für einige die anfänglichen Corona-Hilfen nun zum Problem werden. Ein Stimmungsbild.

Claus Peter strahlt. Gerade gehörte er mit seinem Familienbetrieb zu den Nominierten des Branchenpreises „Chefs Trophy Ausbildung“, der für herausragende Ausbildung im Kochberuf vergeben wird. Gewonnen hat er den Preis des Köche-Magazins nicht, doch er hat trotzdem keinen Grund zu klagen. Mit vier Auszubildenden in Küche und Service ist der Chefkoch und Inhaber des Hotels Peters in der Wingst personell gut aufgestellt. Keine Selbstverständlichkeit in der Gastro-Branche. Peter hat einiges für seinen guten Ruf als Ausbilder getan.

Das Hotel- und Gastgewerbe in Niedersachsen will keinen höheren Druck auf Ungeimpfte ausüben. Aber die Branche werde zum „Spielball der Politik“, ärgert sich Detlef Schröder, Präsident des Branchenverbandes Dehoga. Gaststätten und Hotels dürfen seit einigen Wochen entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene ins Haus lassen oder auch negativ Getestete.Und wie halten es die Gastronomen im Cuxland?

Eine Million Euro gibt Bremerhaven aus, um mit dem Stadtgutschein die durch Corona gebeutelte lokale Wirtschaft anzukurbeln. Die Idee ist, dass jeder so einen Gutschein kaufen kann und die Stadt den Betrag dann um 20 Prozent aufstockt. So werden 50 zu 60 Euro und 100 zu 120 Euro. Mit dem Geld kann man in rund 200 Geschäften in Bremerhaven einkaufen. Wie gut klappt das und was sagen die Händler und Gastronomen? Um das herauszufinden, ist NORD|ERLESEN-Redakteur Jannik Sauer mit 120 Euro in der Tasche losgezogen.

Es soll wieder losgehen, wenn auch vorsichtig: Niedersachsen lockert ab kommenden Montag die Corona-Beschränkungen überall dort, wo die Infektionszahlen sich stabil unter 100 pro 100000 Bewohner bewegen. Das Cuxland gehört dazu. Handel, Gastronomie, Tourismus und Kulturveranstaltungen sind wieder möglich, wenn auch mit Einschränkungen. Erleichtert ist darüber aber längst nicht jeder.

Die Stadt Pontevedra liegt in der spanischen Region Galizien und hat bereits vor über 20 Jahren mit überwältigendem Erfolg eingeführt, worüber hier gestritten wird: eine autofreie Innenstadt. Die kann José Francisco Iglesias Carbajales nicht mitbringen. Aber der Neu-Bremerhavener, der Spanisch wie Platt snackt, bringt Spaniens Genüsse nach Bremerhaven. Er hat mitten in der Pandemie ein spanisches Feinkostgeschäft eröffnet.

Der Teil-Lockdown bleibt vorerst bis zum 20. Dezember bestehen. Aber zu den geltenden Regeln kommen einige neue hinzu. Zwei davon betreffen den Einzelhandel. Vor den Geschäften und auf den Parkplätzen gilt nun auch die Maskenpflicht. Und Geschäfte, die größer als 800 Quadratmeter sind, müssen ihren Kunden mehr Platz schaffen.

Christian Döscher

Zwei Männer streifen durch die Restaurants und Bars der „Alten Bürger“. Es ist kurz nach zwölf. Der Inhaber des Lokals führt die Männer herum, zeigt Zettel und Warnhinweise und Desinfektionsmittel. Die Männer sehen sich alles aufmerksam an. Sie sind die Corona-Experten vom Außendienst des Ordnungsamtes in Bremerhaven. An diesem Tag droht jedoch kein Unheil.

In einer Hamburger Bar hat es kürzlich einen Corona-Ausbruch gegeben. Und es stellte sich heraus, dass sich viele Gäste nicht an die aktuellen Regelungen gehalten oder falsche Namen auf die Gästelisten eingetragen hatten. Die Bar musste vorübergehend schließen. So etwas soll in der „Alten Bürger“ in Bremerhaven nicht passieren. Deshalb haben sich die Gastronomen auf der Szenemeile mit einem Appell in den sozialen Netzwerken an ihre Gäste gerichtet. Die Botschaft: „Bitte haltet Euch daran: Einhaltung der Corona-Regeln, keine Gewalt, keine illegalen Drogen, keine sexuellen Belästigungen, kein Rassismus.“ NORD|ERLESEN greift das Thema auf und hat Mike Heilmann zum #Kaffee-Talk eingeladen. Der Gastronom betreibt in der „Alten Bürger“ das „Quartier 159“.

Billige Plastikmöbel, riesige Warenständer und ein kleiner Schilderwald: Gegen den Wildwuchs in der Fußgängerzone muss ein neues Ortsgesetz her, haben die Stadtverordneten beschlossen – vor ziemlich genau drei Jahren. Die neue Gestaltungssatzung ist immer noch nicht in Kraft, jetzt aber auf der Zielgeraden.

John Da Silva sucht Wege, wie er auch in Corona-Zeiten mehr Tische im Lloyd’s besetzen kann. Durch die Abstandsregeln wegen Corona hat sich das Platzangebot in den Restaurants und Kneipen verringert. Der Gastronom vom Neuen Hafen prüft gerade, ob sich an die Tische zum Schutz der Gäste durchsichtige Scheiben montieren lassen. Ob dieses Modell auch von den Behörden anerkannt werden würde, weiß er noch nicht. Die Branche steht vor einem schwierigen Herbst und Winter. Allein zwischen März und Juni dieses Jahres verzeichnete das Gastrogewerbe im Vergleich zum Vorjahr beim Umsatz Einbußen in Höhe von 17,6 Milliarden Euro, wie der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga am Dienstag in Berlin mitteilte.

Ein „schlechter Witz“ sei das, findet Sebastian Uecker, der den Wurster Hof in Dorum betreibt. Ab kommendem Montag dürfen die Gastronomen in Niedersachsen wieder mit voller Kapazität öffnen. Doch Theorie und Praxis sind hier zwei Paar Schuhe. Eine 100-prozentige Auslastung sei gar nicht möglich, kritisiert Uecker. „Die Lockerung wird nichts ändern. Um die Abstandsregeln einzuhalten, bräuchten wir doppelt so viel Platz wie jetzt.“ Auch andere Gastronomen im Landkreis Cuxhaven blicken skeptisch auf die neuen Lockerungen. In Bremerhaven ist man derweil positiv überrascht vom Himmelfahrtsgeschäft.

Not macht erfinderisch – auch in der Corona-Krise. Weil Saalbetrieb und Catering durch den Wegfall zahlreicher Veranstaltungen momentan brach liegen, sattelt Sven Branitzki, Inhaber der Stinstedter Gaststätte „Waidmannsruh“, kurzerhand um. Und öffnet jetzt als Ausflugslokal mit Sitz im Freien seine Türen. Eine Rückkehr zu den Wurzeln des Traditionsbetriebs.

Jens Schmidt ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist er erleichtert. Darüber, dass er sein Wulsdorfer Buernhus wieder öffnen darf. „Auf der anderen Seite bin ich skeptisch, weil ich ja gar nicht weiß, wie viele Gäste überhaupt kommen werden.“ Mit gemischten Gefühlen blicken die Gastronomen in Bremerhaven auf diese Woche. Seit heute dürfen sie – unter strengen Auflagen – wieder öffnen. Doch nicht alle starten gleich am Montag. Manche nehmen sich noch ein paar Tage Zeit, um sich vorzubereiten auf Sitzplatzpflicht, Thekenverbot, Mindestabstand und all die anderen Dinge, die es nun zu beachten gilt.

Seit Montag, 11. Mai, dürfen die Gaststätten im Land Niedersachsen wieder öffnen. Nach der Corona-Zwangspause ziehen Gastronomen in Wremen, Flögeln, Sievern und Loxstedt eine erste Bilanz. Und die ist überwiegend positiv.

Die Kinder dürfen wieder auf die Spielplätze, die Gläubigen in die Kirche und die Fahrschüler ans Steuer. Aber die Freunde eines geselligen Restaurantbesuchs müssen noch warten. Der Senat hat am Dienstag weitere Lockerungen beschlossen und dabei angekündigt, dass er erst in der kommenden Woche ein Konzept erarbeiten wird mit dem Ziel, ab 18. Mai wieder Gastronomie im Land Bremen zu ermöglichen.

Der Senat hat die Beschränkungen für die Gastronomie verschärft. Landesweit dürfen Gaststätten ab Sonnabend keine Gäste mehr in den Lokalen bewirten. Die Kunden können aber Speisen bestellen und nach Hause mitnehmen. Diese und die anderen bisher verhängten Verbote sind nach Ansicht des Senats im Kampf gegen das Coronavirus vorerst ausreichend. Eine Ausgangssperre hält die Landesregierung noch nicht für notwendig.

Das Moin zur Begrüßung ist Jana Werner und Merita Sabri inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Was verschlägt eine Spanierin und eine Mazedonierin an die Nordsee-Küste? Es ist ihre Leidenschaft für die Gastronomie. Die beiden arbeiten im Wurster Hof – als Praktikantin und als Auszubildende. Betreiber Detlef Uecker sucht schon seit Jahren händeringend Fachkräfte. Jetzt hat er sie gefunden. Der Weg dahin war unkonventionell, aber erfolgreich: „Wenn einem keiner hilft, muss ich mir halt selbst helfen“, dachte sich der 69-Jährige.