Moin Moin

Omas Kuchen statt Trends in quietschbunt

Naked Cakes und Ombre Cakes - ist das Backkunst? Unsere „Moin“-Autorin hat sich so ihre Gedanken gemacht.

Bärbel Litfin

Käsekuchen, Biskuitrolle oder Schwarzwälder Kirschtorte, Marmorkuchen, Rosinenkuchen oder Erdbeerboden: Wer von diesen Leckereien nicht genug bekommt, ist - altmodisch. Denn trendige Backfans mögen es gesund - Kuchen wie Vollkornbrot. Oder sie lieben es quietschbunt dank Lebensmittelfarbe - lecker ist anders. Und klein wie Muffins müssen die Stückchen sein. Die dicke Scheibe Frankfurter Kranz ist out - schade.

Gesunder Kuchen ist glutenfrei, mit weniger Zucker, vielen Samen, hohem Proteingehalt. Damit niemand mit schlechtem Gewissen nascht?

Trendige Hobbybäcker sollten Englisch verstehen, um Namen und Rezepte der kunterbunten Kreationen zu kapieren. Naked Cakes (Nackter Kuchen) kommen „unfertig“ daher, jede Schicht zu sehen - ist das Backkunst? Ombre Cakes (Schattenkuchen) werden mit Lebensmittelfarbe sehr dunkel - früher mit Kakao. Bei Layer Cakes (Schichtkuchen) werden alle Teigschichten unterschiedlich gefärbt, dazwischen Creme und Marmelade - bunter und süßer geht’s nimmer. Wie wär’s mit Drip-Cake? Guss tröpfelt runter - gab es früher schon, ohne englischen Namen. Surprise-Inside-Cake klingt geheimnisvoll - sieht aus wie ein Gugelhupf, dafür mit Füllung. Ganz hip sind spiegelglatte, schimmernde Kreationen - die an Kacheln erinnern: nur gucken, nicht essen.

Wer ein Rezept sucht, wird im Internet fündig. Doch beim Blick auf Hochglanzfotos der Mega-Trends könnte sich manch verunsicherter Hobbybäcker allenfalls an Fertigmischungen trauen. Backen Influenzer in Abu Dhabi Drip-Cakes oder Naked Cakes?

Nichts ging zu Ostern über Omas Leckereien. Biskuitrolle und Marmorkuchen: altmodisch? Nö, superlecker

Bärbel Litfin

Producerin

Bärbel Litfin arbeitet seit einer gefühlten Ewigkeit bei der NORDSEE-ZEITUNG. Zuerst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung als Verlagskaufmann (Verlagskauffrau/Gender gab es damals noch nicht). Aber eigentlich wollte sie von Anfang an Journalistin werden. Ein Volontariat schloss sich an. Danach schrieb sie einige Jahre für das SONNTAGSJOURNAL und die damalige PR-Redaktion. Als gebürtige Bremerhavenerin wollte sie den Landkreis kennenlernen, nach vielen Jahren als Redakteurin in der Landkreis-Redaktion kennt sie jetzt jedes Dorf. Inzwischen arbeitet sie im Innendienst als Editor, redigiert in erster Linie die Landkreis-Texte der freien Mitarbeiter sowie Artikel in allen anderen Ressorts.

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